Endlich wieder ein richtiges Turnier mit
langer Bedenkzeit. Sieben Spiele in 4 Tagen. Lange war das nicht
möglich aufgrund der Pandemie. Noch die Bezirksmeisterschaften im
März wurden lediglich im Schnellschach ausgetragen. Mit 2
Teilnehmern startete der ESV Lok Meiningen bei den diesjährigen
Thüringer Jugendmeisterschaften im Schach. Gregor Göpfert in der
U14 und seine Schwester Martha in der U10 wollten zeigen, dass sie
in den letzten Wochen nichts verlernt haben.
Gregor zählte dabei durchaus zu den Favoriten.
Auch konnte er im letzten Punktspiel in der Bezirksliga der
Erwachsenen bei seinem fünfstündigen Match zeigen, dass er
mittlerweile auch einen langen Atem in langwierigen Spielen hat,
ohne sich durch Leichtsinnsfehler selbst um den Lohn seiner Mühen
zu bringen. Bei Martha, die gerade gar keine große Lust auf ein
langes Turnier hat, hofften die Meininger, dass hier im Laufe des
Turniers der Appetit auf mehr wie beim Essen kommen würde.
Am ersten Tag konnte Gregor einen guten Start
verzeichnen. Nach einem etwas zähen Remis in Runde 1 folgte ein
souveräner Sieg gegen den Steinbach-Hallenberger Recknagel. Bei
Martha lief es nicht so gut, sie musste mit zwei Niederlagen den
ersten Tag noch ohne Zählbares beenden. Der zweite Tag verlief für
beide Geschwister sehr erfolgreich. Gregor hielt in Runde 3 mit
den schwarzen Steinen sicher Remis und konnte am Nachmittag erneut
einen schönen Sieg gegen den am höchsten dotierten Spieler, Max
Rüttinger aus Erfurt, feiern. Bei Martha war offenbar der
Kampfgeist erwacht. Mit guter Konzentration und viel
Aufmerksamkeit konnte sie gleich in beiden Partien die Fehler
ihrer Kontrahentinnen ausnutzen und gewinnen.
Am Tag 3 galt es, die Weichen für ein
erfolgreiches Abschneiden zu stellen. Das gelang Gregor
hervorragend. Mit einem schönen Sieg am Morgen und einem sicheren
Remis am Nachmittag gegen einen weiteren Mitfavoriten, Linus Apel
aus Erfurt, konnte er sich eine hervorragende Ausgangsposition für
die Schlussrunde schaffen. Martha hatte es am Vormittag mit der
späteren Turniersiegerin zu tun. Trotz guten Spiels konnte sich
die spätere Turniersiegerin hier durchsetzen. Doch schon am
Nachmittag war nach einem entspannten Sieg die Welt wieder in
Ordnung.
Am letzten Tag konnte Martha noch einmal ihr
Talent beweisen. In einer schönen Partie holte sie sich den
vierten Punkt, nur einen halben Zähler weniger als die Gewinnerin
des Bronzplatzes.
Vor der Schlussrunde gab es dann die üblichen
Rechenspiele. Würde Gregor Remis spielen, könnte er trotz des
vorher vorhandenen Vorsprungs von einem halben Zähler noch
abgefangen werden. Also galt es für Gregor, entweder gewinnen oder
die Verfolger beobachten, ohne dabei die Konzentration für die
eigene Partie zu verlieren. Doch schon bald nach einem guten Start
konnte sich Gregor Vorteil erspielen, diesen konzentriert ausbauen
und die Partie schließlich souverän gewinnen! Thüringer Meister
2022 in der U14!