In einem zeitweise sehr spannenden Kreisduell behielten die Schachspieler
des ESV Lok Meiningen beim gastgebenden SV Schmalkalden mit 5:3 die Oberhand.
Gegen die mit einem hohen Anteil an jungen Spieler besetzten Gastgeber
war man gewarnt. So manches Spiel endete in der Vergangenheit äußerst
knapp. Und in den ersten Runden bekleckerten sich die Meininger auch nicht
gerade mit Ruhm. Vera Latka (Brett 7) einigte sich schon nach wenigen Zügen
mit ihrem Gegner auf Remis. Besser machte es Axel Lehmann (5). Er kam im
Colle-System zum typischen Läufereinschlag auf h7 und damit schon
nach kurzer Zeit zum Punktgewinn. Uwe Rößner (4) hatte mit Dr.
Weigend den stärksten Spieler der Gastgeber als Kontrahenten und bekam
dies mit 9.h4 auch gleich zu spüren. Völlig überraschend
war der Schmalkalder sehr angriffslustig gestimmt. Um Gegenspiel am Damenflügel
bemüht opferte Rößner zunächst einen Bauern und kurz
darauf die Qualität. In einer wilden Partie, in der der Schmalkalder
wohl einige Male besser hätte fortsetzen können, griff er schließlich
in verlorener Position grob fehl. Das Matt war nicht mehr zu verhindern
und der Meininger gewann. Siegfried Müller (1) willigte ohne selbst
jemals in Gefahr gewesen zu sein in einer ausgeglichenen Partie in die
Punkteteilung ein. Meiningen führte jetzt 3:1 und alles deutete auf
einen sicheren Erfolg hin. Joachim Grube (8) hatte nach der Eröffnung
eine schöne Position erreicht, leider vergab er diese und er verlor
die Partie.
Frank Jörges (3) übernahm in der Eröffnung die Initiative
und lehnte folgerichtig 2 Remisangebote ab. Schon kurze Zeit später
hatte er deutlichen Raumvorteil. Leider unterlief ihm in gewonnener Postition
ein Schnitzer und dieses Spiel ging an den Gastgeber. Durch diese Niederlagen
hatte Schmalkalden zum zwischenzeitlichen 3:3 ausgleichen können und
Erinnerungen an die letzte Runde wurden wach, als Meiningen noch eine 4:1
Führung aus der Hand gab. Doch diesmal machten es die Theaterstädter
besser. Jan Grube (6) gewann kurz nach der Eröffnung einen Bauern.
In einem schwierigen Turm- und Bauernendspiel war er der Bessere und holte
sich den Punkt. Peter Lehmann (2) übersah zunächst in der Eröffnung
mit Lxh2 einen Bauerngewinn. Als er erstmals mit einer Figur die Brettmitte
überschritt, kam es auch gleich zu einem Generalabtausch, der eine
langwierige Partie erwarten ließ. Ausdauerndes Manövrieren begann,
wobei Lehmann 2 Remisangebote ablehnte. Seine Bemühungen wurden schließlich
mit einer Bauernumwandlung belohnt, und der Meininger konnte die Partie
zum Sieg führen. Mit diesem Erfolg halten die Theaterstädter
auf Platz 4 Anschluß an die Tabellenspitze, an der Suhl II
einsam seine Kreise zieht.
Uwe Rößner