ESV Lok Meiningen - SG Trusetal 92 5,5:2,5
Ein überzeugender und verdienter 5,5:2,5 Sieg gelang dem ESV Lok
Meiningengen gegen Trusetal. Die Theaterstädter, die berufsbedingt
2 Stammspieler ersetzen mußten, gingen als Favorit in die Partie.
Und auch die Einstellung stimmte, denn alle Partien wurden ausgespielt
oder entschieden. Das obligatorische Salonhausremis fehlte diesmal.
An Brett 8 boten die Meininger erstmals eines Ihrer Nachwuchstalente
auf. An ihrem 12. Geburtstag kam Katrin Sieber zu ihrem ersten Einsatz
in der Männermannschaft. Und sie machte ihre Sache ordentlich. Obwohl
sie in ihrer Partie von vorneherein nur Aussenseiterchancen hatte, hielt
sie lange Zeit mit ihrem Kontrahenten gut mit. Am Ende siegte dann doch
die größere Erfahrung ihres Gegners. Dennoch konnte sie in diesem
Spiel viel lernen und das läßt für die Zukunft hoffen.
Meiningen lag zwar mit 0:1 zurück, doch beunruhigen konnte das
keinen im Saal. Denn nur eine Minute später stellte Matthias Zenk
(7) mit einem schönen Erfolg den Ausgleich her. Und nach knapp 3 Stunden
Spielzeit erzwangen die Meininger mit einem Doppelschlag die Vorentscheidung.
Fast zeitgleich beendeten Peter Lehmann (2) und Uwe Rößner (4)
ihre Partien als Sieger. Vera Latka (5), die endlich mal wieder eine Partie
ausspielte, baute die Meininger Führung auf 4:1 aus.
Frank Jörges (3) hatte eine undurchsichtige Stellung auf dem Brett,
die es sich in einem Einzelturnier duchaus lohnte, noch weiterzuspielen.
Auf Grund des aktuellen Spielstandes jedoch ließ er eine dreimalige
Stellungswiederholung zu und stellte somit mit einem Remis den Mannschaftserfolg
sicher. Joachim Grube (6) verdarb leider wieder einmal eine aussichtsreiche
Position zum Verlust. Nichts für schwache Nerven war die Partie an
Brett 1. Siegfried Müller zwang seinen Kontrahenten schon früh
zu hohem Bedenkzeitverbrauch, was sich bezahlt machen sollte. Der Trusetaler,
mit nur noch 5 gegen 50 Minuten auf der Uhr, wähnte sich auf Grund
eines Freibauern in Vorteil. Doch Müller wehrte diesen Bauern mit
seinem König ab, lediglich ein paar Schachgebote der Dame mußte
er noch über sich ergehen lassen. Nach dem erzwungenen Damentausch
bot der Trusetaler in verlorener Position Remis, was Müller natürlich
ablehnte. Nur wenige Sekunden später fiel das Blättchen des Trusetalers
und die Art und Weise, in der er seinen König umschmiss zeigte, wie
groß die Enttäuschung über die Niederlage war. Mit diesem
verdienten und überzeugenden Sieg rückten die Theaterstädter
auf den dritten Rang in der Tabelle vor.
Uwe Rößner