ESV Lok Meiningen - SV Schmalkalden 5 : 3
Im Kreisderby behielten die Schachspieler des ESV Lok Meiningen gegen
die Gäste aus Schmalkalden verdient mit 5:3 die Oberhand.
Obwohl die Theaterstädter nicht optimal in die Saison gestartet
waren, ging man recht optimistisch in dieses Spiel. Die Erfolge der letzten
Jahre (3 Siege und 2 Unentschieden) sowie ´alle Mann an Bord´
gaben auch allen Grund dafür. Frank Jörges (Brett 4) hatte mit
Dr. Weigend den nominell stärksten Gast vor dem Brett, dieser unternahm
jedoch keine Gewinnversuche und vereinfachte die Stellung durch Abtausch,
so dass das Remis folgerichtig war. Und auch in der Partie von Axel Lehmann
(3) war nicht viel los. Nach einem ungenauen Eröffnungszug (Tempoverlust)
sah er keine Chance auf kurzfristigen Vorteil und nahm das Remisangebot
seines Kontrahenten an. Das Spiel von Peter Lehmann (2) verlief lange Zeit
recht ausgeglichen, im Endspiel setzte sich jedoch die größere
Routine des Theaterstädters durch. Als sein Gegner nach einem schwachen
Zug durch eine Springergabel Haus und Hof verlor, ging Meiningen mit 2:1
in Führung. Uwe Rößner (6) spielte in der Eröffnung
nicht druckvoll genug, schaltete dann später gar auf Verteidigung
um und ließ eine Bauernschwäche zu. In leicht schlechterer Stellung
war er über das zweite Remisangebot seines ängstlichen Gegners
nicht unerfreut. Eine gute Partie lieferte erneut Siegfried Müller
am Spitzenbrett. Er wählte die Fianchetto-Variante im Königsindisch
und lehnte insgesamt 3 Remisangebote seines Kontrahenten ab. Dieser ließ
den Abtausch des schwarzfeldrigen Läufers zu und vergab damit sämtliche
Angriffsmöglichkeiten. Als dann Müller seine Dame für beide
Türme gab und zudem noch die bessere Stellung innehatte, war der Rest
für ihn nur noch Formsache.
Meiningen führte jetzt 3,5:1,5 und benötigte nur noch einen
Punkt für den Sieg. Und das sollte bei noch drei offenen Begegnungen
eigentlich machbar sein. Doch Jan Grube (5) brachte ungewollt noch einmal
etwas Spannung in das Match. Er behandelte seine Eröffnung schlecht
und so gelang es seinem Gegner, die Entwicklung des Königsspringers
empfindlich zu stören und gar die Rochade zu verhindern. In der gewohnten
Zeitnot des Meiningers ließ sein Gegner gar den Damengewinn aus und
setzte wenige Züge später matt. Schmalkalden war noch einmal
herangekommen.
Doch Vera Latka (7) ließ nichts anbrennen. Nachdem sie die Abtauschvariante
in der Slawischen Verteidigung wählte, verlief die Partie recht ausgeglichen.
Latka war kampfeslustig gestimmt und lehnte folgerichtig mehrere Remisangebote
ab. Im Endspiel dann spielte sie ihre ganze Klasse aus und drang mit dem
König in die feindliche Stellung ein. Mit einem starken Zwischenzug
verhinderte sie, dass dies ihrem Gegner auch gelang. Sie hatte anschließend
keine Mühe mehr, dann das Bauernendspiel zu gewinnen. Damit war der
Sieg der Theaterstädter perfekt. Das Remis von Joachim Grube (8),
der im Endspiel leider die Möglichkeit übersah, sein Spiel mit
dem vollen Punkt zu beenden, war somit bedeutungslos. Mit diesem schönen
Erfolg verbesserten sie die Meininger in der Tabelle auf Rang 2.
Für den ESV Lok war dieses Wochenende besonders erfolgreich. Denn
auch die zweite Vertretung kam gegen Steinbach-Altersbach 2 zu einem vor
allem in dieser Höhe nicht erwarteten 6:2 Erfolg. Damit logiert die
Zweite in der Bezirksklasse Süd auf Rang 3 und sollte mit dem Abstiegskampf
in dieser Saison nichts mehr zu tun haben.
Uwe Rößner