ESV Lok Meiningen - SG Breitungen/Barchfeld 7,5 : 0,5
Einen der höchsten Erfolge in der Vereinsgeschichte feierten am
vergangenen Wochenende die Schachspieler des ESV Lok Meiningen. Gegen die
völlig überforderte zweite Vertretung der Spielgemeinschaft Breitungen/Barchfeld
gab es ein 7,5:0,5.
Eigentlich glauben an die Minichance des ESV Lok, am Saisonende die
Tabellenspitze zu zieren, wohl nur noch die kühnsten Optimisten. Doch
leichtfertig verspielen sollte man sie auch wieder nicht. Also musste gegen
Barchfeld/Breitungen II unbedingt ein Sieg her.
Am Spitzenbrett von Siegfried Müller war an diesem Wochenende nicht
viel los. Nach ungewöhnlicher Eroffnungsbehandlung gab es schon nach
knapp einer Stunde die Punkteteilung. Niemand der Anwesenden dachte in
diesem Moment daran, dass der halbe Zähler bereits die gesamte Ausbeute
der Gäste sein würde. An Brett 8 boten die Meininger mit Claus
Kohl einen starken Ersatzspieler auf. Und seine Rolle erfüllte er
bravourös. Einem jungen Nachwuchsspieler ließ er keine Chance.
Der Gegner von Uwe Rößner (5) war an diesem Tag etwas indisponiert.
Wenige ungenaue Züge reichten aus und Rößner hatte einen
Bauern mehr sowie die bessere Stellung inne. Ein weiterer ungenauer Zug
kostete nicht nur den zweiten Bauern sondern auch die Partie. Axel Lehmann
(3) spielte die Eröffnung nicht ganz genau und so kam er in leicht
schlechtere Stellung: sein Kontrahent konnte die Rochade vereiteln. Doch
dann wollte dieser plötzlich mit dem Kopf durch die Wand: in der Hoffnung
auf ein Matt opferte er einen Springer. Lehmann wehrte den Angriff ab und
verbuchte den Sieg. Die Partie von Joachim Grube (7) war die einzige Partie,
in der die Gäste mit dem Ausgang haderten zu Unrecht, wie die nachträgliche
Analyse zeigte. Ein 13jähriger Nachwuchsspieler hatte eine Figur mehr
und so erwarteten alle einen Überraschungssieg des Gastes. Doch Grube
spielte geschickt auf die einzige Schwäche des Gegner, die Grundreihe.
Und es gelang ihm doch tatsächlich, die Figur zurückzuerobern
und später die Partie zu gewinnen. Da er jedoch schon in der Eröffnung
auf Gewinn gestanden hat, fand dieses Spiel dann doch noch sein ´gerechtes´
Ende. Der Mannschaftskampf war damit gewonnen, doch ob der 3 noch offenen
Spiele machte sich ohnehin kaum jemand Sorgen. Peter Lehmann (2) gewann
gleich zu Beginn des Mittelspieles einen Bauern. Im Bauernendspiel setzte
er sich dann souverän durch.
Und auch Frank Jörges (4) hatte kaum Probleme mit seinem Spiel,
schon kurz nach der Eröffnung stand er leicht besser und baute seinen
Vorteil kontinuierlich aus. Im Endspiel war er dann der bessere Spieler.
Vera Latka (6) setzte den Gegner schon frühzeitig unter Druck und
hatte alsbald einen Bauern mehr. In deutlich verlorener Stellung ´vergaß´
ihr Gegner aufzugeben und
so quälte sie ihn noch ein wenig, bis er sich dann selbst durch
Matt erlöste.
Ein schöner Erfolg der Theaterstädter, der aber keinesfalls
überbewertet werden darf. In der nächsten Runde wartet die zweite
Vertretung aus Eisenach, wo ebenfalls ein deutlicher Sieg anzustreben ist.
Erfreulich, dass auch die Meininger zweite Vertretung ihr Spiel gegen Schweina
gewann und sich damit auf dem 4. Tabellenplatz in der Bezirksklasse festsetzen
konnte.
Uwe Rößner