ESV Lok Meiningen - SC Suhl II 2 : 6
Im Spitzenspiel der Bezirksliga Süd verloren die Schachspieler
des ESV Lok Meiningen gegen den Spitzenreiter Suhl II deutlich mit 2:6.
Die Gäste stehen damit vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger in
die Landesklasse fest.
Die Situation vor dem Spieltag war klar. Meiningen mußte hoch
gewinnen, wollte man die Entscheidung um den Aufstieg in die Landesklasse
noch auf den letzten Spieltag vertagen. Die Gäste aus der ehemaligen
Bezirksstadt konnten sich dagegen selbst eine knappe Niederlage leisten.
Doch selbst das mußten die Theaterstädter, die in Stammbesetzung
antraten, erst einmal schaffen.
Für Meiningen begann die Begegnung auch recht verheißungsvoll.
Axel Lehmann (Brett 3)erspielte mit den schwarzen Steinen ein Remis. Noch
etwas besser machte es Uwe Rößner (6). Er lehnte zunächst
ein Remisangebot seines Gegners nach dem frühzeitigen Damentausch
ab. Im Glauben auf ein ruhiges Geschehen spielte der Suhler nur einen kurzen
Moment zu sorglos und kam auf Grund von Entwicklungsrückstand in eine
etwas schlechtere Position. Beim Versuch, sich zu befreien aktivierte er
seinen König, was jedoch plötzlich einen Einschlag von Rößner
ermöglichte, die Partie war entschieden. Peter Lehmann (2) büßte
zunächst durch eine Springergabel die Qualität ein und einige
seiner Mannschaftskameraden befürchteten schon ein ungünstiges
Ende dieser Partie. Doch Lehmann positionierte seine Figuren geschickt,
der Suhler unternahm keine Gewinnversuche mehr und lenkte in die Punkteteilung
ein. Meiningen führte somit 2:1 und so schlecht sah es zu diesem Zeitpunkt
eigentlich gar nicht aus. Lediglich die Partie an Brett 8 sah etwas verdächtig
aus. Doch Fortuna wandte sich in diesem Moment komplett den Gästen
zu, denn alle fünf noch ausstehenden Spiele gingen verloren. Am mangelnden
Kampfgeist hat es aber nicht gelegen. 4 Partien sahen die Meininger Spieler
in Zeitnot, ein Zeichen, wie intensiv man nach Wegen suchte, den Gegner
zu fordern. Und so gingen dann auch einige Spiele verloren, weil man auf
Grund der besonderen Tabellensituation doch die etwas riskantere Variante
wählte, was sich letztendlich aber nicht auszahlte. Die Gäste
aus Suhl gewannen dieses Spiel völlig verdient und stehen damit schon
vorzeitig als Aufsteiger fest. Die Theaterstädter können damit
das letzte Spiel gegen den bereits als Absteiger feststehende Mannschaft
aus Steinheid zu einem gemütlichen Sonntagsausflug nutzen.
Besonders erfreulich ist in dieser Saison die zweite Vertretung aus
der Theaterstadt, die sich nach einem überzeugenden 6:2 Erfolg über
Brotterode in der Bezirksklasse auf den dritten Platz vorschob. Vor der
letzten Runde hat man sogar noch theoretisch die Chance, in die Bezirksliga
aufzusteigen - durch einen Erfolg über Bad Salzungen II. Für
ein zu Beginn der Spielzeit als Abstiegskandidat gehandeltes Team eine
tolle Saison.
Uwe Rößner