ESV Lok Meiningen - TSG Ruhla II 5 : 3
Erneut rissen die Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen beim 5:3 Erfolg gegen Angstgegner Ruhla II keine Bäume aus. Wenigstens holten sie diesmal beide Punkte...
Manche Mannschaften liegen einem einfach nicht, auch wenn es dafür
keine rationale Erklärung gibt. Ruhla II gehört zweifelsohne
dazu. Obwohl die Gäste nur mit 7 Spielern anreisten, zitterten sich
die Theaterstädter regelrecht zum Sieg.
Nicht einmal 2 Stunden benötigten die Gäste aus der Uhrenstadt,
um den Ausgleich herzustellen. Peter Lehmann am Spitzenbrett beging einen
schweren Eröffnungsfehler und mußte schon sehr früh seinem
König frei geben. Glücklicherweise brachte Uwe Rößner
(5) die Meininger wieder in Führung. Sein Gegner griff zu forsch an
und vernachlässigte dabei die eigenen Figurenentwicklung. Diesen Vorsprung
hielt Rößner bis ins Endspiel fest und verwertete dort seinen
Vorteil sicher. Damit stand es 2:1, doch an den ausstehenden fünf
Brettern sah nichts nach 2,5 Punkten für Meiningen aus. 2 Partien
waren klar verloren und eine Dritte stand auf der Kippe. Doch Siegfried
Müller (4) zeigte, daß man nicht zu früh aufgeben sollte.
Sein jugendlicher Kontrahent brachte sich selbst um den Lohn und verdarb
eine klar gewonnene Partie doch noch zum Remis. Glück für Meiningen.
An Brett 3 betätigte sich mittlerweile Axel Lehmann als Bauernräuber.
Ohne irgendwelche Schwächen in der eigenen Stellung zuzulassen, nahm
er seinem Gegner einen nach dem anderen Bauern weg. Als Bauer Nummer 4
anstand, hatte der Gast dann endlich keine Lust mehr und gab auf. Meiningen
hatte jetzt plötzlich 3,5 Punkte und wenigstens ein Remis sollte doch
noch machbar sein. In der Zwischenzeit gab Vera Latka (6) ihren Kampf gegen
die feindliche Übermacht aus. Sie berechnete einen Bauernvorstoß
falsch und verlor dabei die Qualität. Da sich ihr Gegner anschließend
keine Blöße mehr gab, blieb nur noch die Kapitulation. An Brett
7 lieferte sich Jan Grube mit seinem Gegner ein sehr positionelles Gefecht.
Verzahnte Bauernketten, keine Schwächen und nur noch zwei Leichtfiguren
auf jeder Seite ließen keine Gewinnversuche zu und so war das Remis
folgerichtig. Die Entscheidung zugunsten von Meiningen fiel dann an Brett
2. Frank Jörges geriet zunächst in Bauernnachteil. Allerdings
gelang es ihm, den feindlichen König einzuklemmen, so daß Schwarz
eigentlich keine Gewinnversuche machen konnte. Sein Gegner riskierte es
trotzdem und verlor prompt die Partie.
Ende gut, alles gut ist wohl das Fazit dieses Tages. Da die SG Rennsteig
in Benshausen nur zu einem 4:4 kam, übernahm Meiningen in der Bezirksliga
wieder die alleinige Tabellenführung. Die zweite Vertretung konnte
in der Bezirksklasse leider nicht an die starke Leistung in der letzten
Runde anknüpfen und schlug sich gegen Schweina quasi selbst. Bei der
3:5 Niederlage schmiss man 2 klar gewonnene Stellungen weg und fiel in
der Tabelle zurück.
Uwe Rößner