TSV 1883 Benshausen - ESV Lok Meiningen 3 : 5
Mit einem ungefährdeten 5:3 Erfolg in Benshausen starteten die
Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen erfolgreich in das neue
Jahr. Und endlich stimmte auch die gezeigte Leistung.
Als Favorit reisten die Theaterstädter nach Benshausen. Doch diese
Mannschaft, die sehr homogen besetzt ist, will erst einmal bezwungen werden
und so gingen die Gäste sehr konzentriert zu Werke.
Siegfried Müller (Brett 3) begann in seiner Partie recht forsch,
doch sein Gegner hielt dagegen und als der erste Angriff abgewehrt war
endete die Partie recht schnell mit Remis. Frank Jörges (2) wählte
die Holländische Verteidigung und kam nie in Schwierigkeiten. Auch
hier gab es ein schnelles Remis. Die erste Entscheidung reifte dann an
Brett 7. Für Hans-Joachim Leyh war es kein einfaches Spiel, ging es
schließlich gegen seinen alten Verein. Doch Leyh griff mutig an und
hatte zunächst auch etwas Glück, als er einen Abtausch falsch
berechnete und sein Gegner eine Bauerngabel übersah, die den Meininger
einen ganzen Turm und damit wohl auch die Partie gekostet hätte. Doch
so erhielt Leyh einen gefährlichen Freibauern, was ihm dank sehr guter
Endspielführung den ganzen Punkt einbrachte. Leyh ist damit der TopScorer
der Theaterstädter: 4 Punkte aus 4 Spielen, Mister 100%! Meiningen
war jetzt mit 2:1 in Führung gegangen. In der Begegnung von Vera Latka
(5) konnte sich keiner der Spieler so richtig durchsetzen und folglich
einigte man sich friedlich. Heiko Maaß (8), als Ersatzmann ins Team
gekommen, machte seine Sache ordentlich. Niemals stand er schlechter, im
Gegenteil: er hätte sogar gewinnen können. Maaß übersah
jedoch den Gewinnzug und so war auch hier die Punkteteilung folgerichtig
und letztendlich wohl gerecht.
Peter Lehmann, mit Weiß am Spitzenbrett, fand nach zuletzt nicht
unbedingt überzeugenden Leistungen zu alter Stärke zurück
und sorgte für die Entscheidung. Schwarz konnte zwar zunächst
alle Angriffsbemühungen vereiteln, doch nach einem Generalabtausch
beherrschte der Meininger das Zentrum und nach und nach das ganze Brett.
Er begann eine Attacke mit einem einzelnen Bauern auf den feindlichen König,
was seinen Gegner dazu verleitete, die schwarze Königsstellung
zu entblößen. Es war schon sehenswert, wie Lehmann daraufhin
die Stellung auseinandernahm. Meiningen führte jetzt 4:2 und benötigte
nur noch ein halbes Pünktchen zum Sieg. Und das kam von Brett 4.
Der Gegner von Uwe Rößner verzichtete darauf, ihn unter
Druck zu setzten und so kam der Meininger nach und nach zu Gegenspiel,
was schliesslich in einem Bauerngewinn mündete. Als Lehmann sein Spiel
gewonnen hatte, bot Rößner seinem Kontrahenten sofort Remis
an, was dieser natürlich akzeptierte. Meiningen hatte den Mannschaftskampf
damit gewonnen und die Partie von Jan Grube (6) wurde bedeutungslos. Da
es sich auch hier um ein recht ruhiges Spiel handelte, welches nie die
Remisbreite verließ, war die Punkteteilung folgerichtig.
Diese Begegnung sollte den Meiningern Zuversicht für den nächsten
Spieltag verleihen, denn keiner stand in seiner Partie schlechter. Und
Anfang Februar empfängt der Tabellenführer den Zweiten SC Rennsteig
zum Spitzenspiel. Bei einem Meininger Sieg wäre das schon fast eine
Vorentscheidung...
Uwe Rößner