ESV Lok Meiningen - SV Wartburgstadt Eisenach 2 : 6
Mit zwei Niederlagen starteten beide Vertretungen des ESV Lok Meiningen
in die neue Saison. Während die erste Mannschaft gegen Eisenach mit
2:6 arg unter die Räder geriet, mußte sich die zweite Vertretung
Mitaufsteiger Steinheid mit 3,5:4,5 knapp geschlagen geben.
Die erste Vertretung empfing in der Theaterstadt die Gäste aus
Eisenach. Und obwohl der Aufsteiger in Bestbesetzung antreten konnte, durfte
man sich nicht unbedingt Chancen ausrechnen. Doch zunächst lief es
recht verheißungsvoll an. Uwe Rößner, in dieser Saison
an Brett 2 vorgerückt, kam mit den weißen Steinen zu seiner
Lieblingseröffnung. In einer komplizierten Stellung scheuten beide
Spieler das letzte Risiko und so einigte man sich in Anbetracht einer kaum
zu vermeidenden Springer-Schaukel mit Dauerschach auf Remis. An Brett 4
war Siegfried Müller ganz in seinem Element. Er bekam eine Eröffnung
aufs Brett, die er ganz locker aus dem Handgelenk spielen konnte, ohne
dabei groß Bedenkzeit zu verbrauchen. Als die Uhr seines Gegners
schon 1 Stunde anzeigte, lag Müllers Zeitverbrauch bei gerade einmal
5 Minuten. Dieser Vorteil reichte. Als es auf die Zeitkontrolle zuging,
verschärfte Müller das Spiel und opferte die Qualität. Dies
brachte ihm nur wenige Züge später dafür zwei ganz gefährliche
Freibauern ein - eine sehr schöne Abwicklung des Meiningers. In der
unvermeidlichen Zeitnot des Gegners fuhr Müller dann schließlich
den ganzen Punkt ein. Ulrich Welsch (8) steht vor seiner ersten Saison
in der ersten Mannschaft. Nach sehr guten, leider aber manchmal auch etwas
wechselhaften Leistungen im ersten Meininger Jahr war man auf sein Abschneiden
gegen einen starken Prof. Mauruschat gespannt. Und Welsch hielt dem Druck
stand. Nicht nur, daß er am Ende ein sicheres Remis erreichte, übersah
er im Mittelspiel sogar die Gewinnfortsetzung. Dennoch ein starkes Ergebnis.
Die anderen Meininger Spieler agierten weniger glücklich, sie verloren
allesamt ihre Partien. Vera Latka (7) opferte im Mittelspiel eine Figur
gegen zwei Bauern. Leider schlug dies nicht durch und so mußte sie
nach langem Kampf die Waffen strecken. Heiko Maaß (6), ebenfalls
als Neuzugang im vergangenen Jahr ins Team gekommen, wurde positionell
überspielt und verlor. Jan Grube (5) büßte durch einen
Eröffnungsfehler die Rochade ein. Sein Spiel wirkte anschließend
sehr gekünstelt und sein Gegner hatte keine Mühe mehr. An Brett
3 stand Frank Jörges (3) lange Zeit ausgeglichen. Im Mittelspiel übersah
er eine gute Fortsetzung, die das Spiel seines Gegner vollständig
gelähmt hätte. Zeitnot kostete einen Bauern und damit auch das
Spiel.
Peter Lehmann am Spitzenbrett verlor durch einen taktischen Fehler
die Qualität und mühte sich fortan in einer etwas schlechteren
Stellung. Alle Versuche, sich doch noch in den Remishafen zu retten, wurden
von seinem Gegner vereitelt.
Eisenach war eine gute Möglichkeit, um den Zustand der Mannschaft
zu testen. Bleibt zu hoffen, daß diese Leistung ein einmaliger
Ausrutscher gewesen ist. Gelegenheit, die Schmach auszuwetzen, hat man
gleich in der nächsten Runde. Gegen Burgtonna/Gotha sollte schon etwas
möglich sein. Eine starke Steigerung ist dafür aber zwingend
erforderlich.
In der Bezirksliga Süd hatte es die Zweite Vertretung mit Mitaufsteiger Steinheid zu tun. Und gegen diese, normalerweise bessere Mannschaft, konnte man vor Jahresfrist bereits sensationell gewinnen. Als Steinheid am Sonntag mit nur 7 Spielern erschien, keimten erste Hoffnungen auf. An 5 Brettern einigte man sich auf Remis, an den Brettern 1 und 2 jedoch wurde der Kampf verloren, als man in aussichtsreicher Position fehl griff und die Partie verlor. Schade.
Uwe Rößner