6. Spieltag 2005/06
Bezirksliga Süd: TSV Benshausen I - ESV Lok Meiningen
I 4,5:3,5
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen II – SG Trusetal
II 4:4
Mit einer großen Enttäuschung endete die Begegnung von Loks
erster Vertretung in Benshausen. Statt des erhofften Vorrückens in
der Tabelle fuhren die Meininger mit leeren Händen nach Hause. Das
Desaster kündigte sich frühzeitig an. Weiß (an Brett 3)
stellte eine Leichtfigur ein und gab gleich auf. Wenig später
passierte Webel (8) ein ähnliches Schicksal, als er gar seine Dame
wegschenkte. Rößner (2) kam dieses Mal überhaupt nicht
mit der Eröffnung zurecht und musste sich bereits frühzeitig
auf Defensivaufgaben beschränken, was sein Gegenüber durch
intensive Angriffsbemühungen für sich nutzen konnte. Um die
Mittagszeit resignierte Rößner. Als dann auch noch Latka (5)
nach misshandelter Eröffnung vom Gegner geradezu filetiert wurde
und ebenfalls aufgeben musste, herrschte bei den Gastgebern angesichts
der 4:0-Führung (!) bereits Feierstimmung. Doch so schnell wollten
sich die Meininger nicht geschlagen geben. An den restlichen Brettern
wurde Kampfgeist demonstriert. Den ersten Punkt für Meiningen
errang Grube (4), der seinem tadellosen Saisonverlauf mit präziser
Spielweise einen weiteren Punkt hinzufügen konnte.
Lehmann (1) konnte sich einen Angriff erarbeiten, den der Gegner nur
durch das Opfer einer Qualität beenden konnte. Dieser gute Vorteil
wurde lediglich durch die ungünstige Endspielkombination
Dame/Turm/Bauern gegen Dame/Springer/Bauern in recht offener Stellung
etwas relativiert. Eine lange Partie drohte. Welsch (6) konnte sich
gleich zwei Mehrbauern erarbeiten. Angesichts der ungleichfarbigen
Läufer schien es aber sehr zweifelhaft, ob das ausreichend war.
Die Benshäuser erhofften sich bereits hier den ersehnten zum
Mannschaftssieg noch notwendigen halben Punkt.
Hartmann (7) wartete geduldig auf Angriffsmöglichkeiten. Als sein
Gegner ihm durch einen ungenauen Zug hier eine Chance eröffnete,
ergriff Hartmann sofort die Gelegenheit beim Schopf und verwandelte die
Chance sicher zum zweiten Punkt. Als es Welsch schließlich doch
noch schaffte, seine Mehrbauern zu verwandeln, begann bei den
Gastgebern das große Zittern.
Lehmann war somit zum Siegen verdammt, was durch die vielfältigen
Möglichkeiten zum Schachgeben durch die gegnerischen Dame
erheblich erschwert wurde. So kam es, wie es kommen musste. Die jeweils
drei Stunden Bedenkzeit waren auf wenige Minuten reduziert, ohne dass
eine Entscheidung gefallen war. In einer wilden Blitzphase, die jedes
Mitschreiben unmöglich machte, brach Lehmann alle Brücken
hinter sich ab, lief mit dem König über das ganze Brett und
musste letztendlich doch unglaublich enttäuscht mit nur noch einer
Minute Restbedenkzeit in das Remis einwilligen.
Um nun noch einen möglichen Aufstieg zu schaffen, müsste
schon ein mittleres Wunder geschehen. Diese sind aber im Schach genau
so selten wie in anderen Sportarten auch.
Erfreulicher war dagegen wiederum das Ergebnis der zweiten Mannschaft.
Mit dem 4:4 gegen Tabellennachbar Trusetal II wurde wieder ein Schritt
zum Klassenerhalt getan. Besonders erwähnenswert ist hier die gute
Moral der Truppe. Jörges (1) und Grube sen. (2) retteten beide
schon verloren geglaubte Stellungen noch ins Remis. Nur die Niederlage
Oleaks nach spannendem Spiel verhinderte die Überraschung.
P. Lehmann