Bezirksliga Süd: ESV Lok Meiningen I – Randspringer Bad
Salzungen I 2:6
Bezirksklasse Süd: SG Barchfeld/Breitungen II - ESV Lok Meiningen
II 3:5
Mit Bad Salzungen stellte sich ein Mitabsteiger aus der Landesklasse
beim ESV vor. Nach der unvorhergesehenen Niederlage in der letzten
Runde gegen Benshausen wollten die Meininger mit einer guten Leistung
ihren verlorenen Tabellenplatz wieder erobern. Durch Ausfälle von
Rößner und Welsch erschien dieses Vorhaben jedoch von
vornherein sehr hoch gesteckt, da die Leistungsträger der II.
Mannschaft für ihr Spiel geschont wurden. Das Projekt Nichtabstieg
aus der Bezirksklasse sollte nicht gefährdet werden. Eine
Ungenauigkeit von der Nachwuchsspielerin J.Sieberth, die als Ersatz
nachgerückt war, konnte der Gegner frühzeitig zum 1.
Punktgewinn nutzen. Lehmann (1) musste frühzeitig gegen einen sehr
defensiv eingestellten Altmeister Schulz und in einer sehr verfahrenen
und mit nur noch geringen Offensivchancen versehenen Stellung bald ins
Remis einwilligen. Da auch Webel (6) das gleiche Schicksal erlitt, war
der Weg zur letztendlich etwas zu hoch ausgefallenen Niederlage bereits
vorgezeichnet.
Etwas Hoffnung kam auf, als Grundei (7) im Laufe des Vormittags ein
absolut nicht erwartetes Remis erkämpfen konnte. Doch nur kurze
Zeit durften die Meininger von der Wende träumen. Grube (3) und
Hartmann (6) konnten ihre guten Serien der letzten Wochen nicht
fortsetzen. Beide mussten sich sehr gut aufgelegten Gegnern beugen.
Somit war bereits um die Mittagszeit für die Meiningern die Messe
gelesen, da mit 1,5:4,5 Punkten bereits der Mannschaftssieg für
Bad Salzungen gesichert war. Trotz dieses verheerenden Zwischenstandes
war die Spannung im Turniersaal ungebrochen. Ursache war der Verlauf
der beiden Restpartien. Weiß (2) steigerte sich gegen den
Spitzenspieler Dr. Essegern in eine wahre Opferorgie. Sage und schreibe
drei (!) Figuren, zwei Läufer und ein Turm wurden investiert, um
den gegnerischen König mit der Dame und dem verbliebenen Turm
übers komplette Feld zu jagen. Die Dramatik steigerte sich noch,
als beide Kontrahenten in die Zeitnotphase eintraten. Leider gelang es
Weiß jedoch nicht, den König in das schon geschaufelte Grab
auch hineinzustoßen, was bei der verbliebenen Übermacht an
„Holz“ dann natürlich mit einer „Null“ für den Meininger
endete. Auf jeden Fall bietet diese tolle Partie jede Menge
Analysepotential. Nicht minder spannend war das, was Latka gegen ihren
nominell wesentlich höher eingestuften Gegner leistete.
Erfreulicherweise mit viel Mut in die Partie gegangen, brachte sie mit
Offensivgeist ihr Gegenüber in arge Bedrängnis und konnte
einen Bauern gewinnen. Leider ging dieser in der Zeitnotphase wieder
verloren. Diverse gegenseitige Angriffsbemühungen endeten so, dass
Latka schließlich eine Leichtfigur mehr und drei Bauern weniger
hatte. Dennoch war die Stellung relativ ausgeglichen, so dass sich
beide schließlich auf Remis einigten.
Das Fazit ist, dass die Meininger nun jenseits von Gut und Böse
stehen. Die beiden letzten Partien gegen Schmalkalden und den
Aufstiegsaspiranten Vacha können nun getrost als
Saisonvorbereitung für den Herbst gesehen werden.
Viel Freude dagegen verbreitete die II. Mannschaft. In Breitungen hatte
man sich bei Bestbesetzung schon die Chance auf einen Punkt
ausgerechnet. Doch dass an den ersten sechs Brettern fünf Punkte
kommen würden, übertraf auch die kühnsten Träume,
denn an den Breitunger Spitzenbrettern sitzen durchweg sehr gute Leute.
Nunmehr ist der Anschluss ans Mittelfeld erreicht und bereits ein
weiteres Mannschaftspünktchen sollte den Klassenerhalt sichern.
P. Lehmann