1. Spieltag 2007/08
Ein Aufbruch zu neuen Ufern
sollte er werden, der erste Spieltag der Schachspieler des ESV Lok
Meiningen. Mit dem aktuellen Bezirksmeister
Wilhelm von Otte hat
der ESV einen prominenten Zugang vom SC Rennsteig zu
verzeichnen. Weiterhin zahlen sich mittlerweile die
guten Ergebnisse der beharrlichen Jugendarbeit der Meininger aus. Somit
kann
Lok in diesem Jahr erstmals drei Mannschaften ins Rennen um die Punkte
in den diversen Ligen im Schachbezirk Süd schicken.
Bezirksliga Süd: ESV
Lok Meiningen I - SV Schmalkalden 6 : 2
Neben von Otte bekam die
erste Mannschaft einen weiteren "Neuzugang". Jugendtrainer Frank
Jörges
beendete sein Gastspiel in der zweiten Mannschaft, da seine jungen
Schützlinge aus dem Kinderbereich mittlerweile auch ohne
seine
Rückendeckung gut auskommen, ist doch der Mannschaftsleiter
Andreas
Schmidt
ebenfalls eine wichtige und vertraute Stütze für
die
Nachwuchsarbeit geworden. Somit stehen den Meiningern nunmehr fünf
ähnlich leistungsstarke Spieler an den vorderen Brettern zur
Verfügung, auch an den hinteren Brettern ist der Leistungsabfall
nur noch minimal. Grund genug, für die beginnende Saison das Wort
"Aufstieg" nicht nur hinter vorgehaltener Hand zu flüstern. Die
beiden schärfsten Mitkonkurrenten dürften Schmalkalden und
natürlich der Absteiger aus der Landesklasse, der VfB Vacha sein.
Bereits in Runde Eins kam die erste große
Bewährungsprobe. Der SV Schmalkalden stand auf dem Programm. Noch
am letzten Spieltag der Vorsaison erlebten die Meininger ein
2,5:5,5-Debakel. Für Motivation brauchte also nicht gesorgt zu
werden. Entsprechend konzentriert ging es zur Sache. Nach einem
Kurzremis durch Webel (Brett 6), der aus den gesundheitlichen Problemen
seines Gegenüber kein Kapital schlagen wollte, endete noch vor der
Mittagszeit die Partie von Lehmann (1) remis. Hier machte der Gegner
mit Weiß keinerlei Angriffsversuche und begnügte sich mit
schnellen Abtausch der Figuren, so dass eine kritische Partiephase gar
nicht erst aufkommen konnte. Jörges (4) beendete das
"Respektsduell" gegen Altmeister Dr. Weigend ebenfalls recht
unspektakulär. Doch damit waren die entspannten Partien auch schon
vorbei. Rößner (2) lieferte sich ein wildes Duell mit dem
Sieger des Meininger Stadtfestturniers, Lesser. Beide Kontrahenten
griffen sich kompromisslos an. Zeitweise schien der Schmalkalder die
Nase vorn zu haben. Grube (3) wollte natürlich alles daran setzen,
sein großartiges Vorjahresergebnis zu bestätigen. Es
entwickelte sich ein spannendes Duell am Damenflügel. Von Otte (5)
brannte auf einen guten Einstand. Schon aus der Eröffnung heraus
wurde die Partie scharf angelegt. Allerdings verteidigte sich sein
Gegenüber gut, so dass von einer schnellen Entscheidung keine Rede
sein konnte. Schließlich opferte von Otte gar eine Qualität.
Weiß (7) hatte seine Partie gut angelegt. Die Figuren agierten
gemeinsam und im Zentrum wurde eine offene Linie durch die Türme
besetzt. Doch wenn der Gegner hier keinen Fehler begeht, ist die
Abwicklung in ein sicheres Endspiel nicht so einfach. Welsch (8) musste
sich ganz gegen seine Vorlieben mit einer stark positionell
ausgerichteten Partie plagen.
Gegen 13.00 Uhr gingen die Partien in die entscheidende Phase. Von Otte
hatte seinen Angriff in der Zeitnotphase noch verstärkt, den
weißen König aus seiner Deckung gejagt und konnte selbigen
schließlich zur Strecke bringen. Einziger Schönheitsfehler
sollte hier die übersehene Möglichkeit zu einem schnelleren
Matt bleiben. Unmittelbar danach meldete Grube den nächsten Punkt.
Er hatte in der kritischen Phase die besseren Nerven gezeigt. Doch die
Meininger kamen gar nicht mehr aus dem Freuden heraus, denn
Rößner
verließ das Schlachtfeld unmittelbar danach ebenfalls als Sieger.
Mit diesem Schritt zum 5:2 war der Mannschaftssieg bereits gesichert.
Das I-Tüpfelchen lieferte am Ende noch Welsch, der seine
unangenehme Aufgabe technisch sauber abwickelte und gar noch das 6:2
beisteuern konnte. Nach diesem unglaublichen Auftakt müssen die
Meininger in der nächsten Runde zeigen, dass die Leistung keine
Eintagsfliege war, sondern die Basis für eine gute Saison.
Bezirksklasse
Süd: ESV Lok Meiningen
II - Eisenach II 4,5:3,5
Mit Eisenach kam ein
Absteiger aus der Bezirksliga zu Gast. Doch gut verstärkt durch
Latka und Hartmann, die im Vorjahr noch Stammspieler in der ersten
Mannschaft darstellten, wurde mutig ein Punktgewinn angepeilt. Doch es
sollte besser kommen. Seifert am Spitzenbrett gelang es, eine schon
verloren geglaubte Partie mit 2 Bauern weniger zu halten. Schmidt (2)
und Hartmann (4) konnten schöne Siege einfahren. Zenk und Grube
steuerten jeweils ein Remis bei. Die zwischenzeitlichen
Rückschläge durch Oleak (7), der sich durch einen Fehlgriff
um die Früchte seiner vorher sehr guten Partie brachte und den
jungen Hocke, dem es dieses Mal noch nicht gelang, am fünften
Brett gegen seinen erfahreneren Gegner seine gute Stellung zu
verwerten, wurden weggesteckt. So blieb es Latka vorbehalten, in einer
dramatischen Partie einen hervorragenden Endpunkt zu setzen und gar den
Mannschaftssieg zu sichern. Eine gute Voraussetzung, das notwendige
Selbstvertrauen zu erlangen um vielleicht sogar oben mitzuspielen.
Kreisliga: Meiningen III - Benshausen
III 3,5:0,5
Mit dem sich nicht ganz im jugendlichen Alter befindlichen Martin
Becker als Betreuer und Mannschaftsleiter an der Spitze können
sich Jannik Webel, Erik Rosenberg und Lukas Becker gegen "die
Großen" versuchen und Wettkampfpraxis sammeln. Dass der
schöne halbe Punkt von Rosenberg gegen einen alten Benshäuser
Haudegen nicht das beste Resultat, sondern die einzige Abgabe von
Zählbarem darstellte, brachte nicht nur die Gegner, sondern auch
die eigenen Vereinsmitglieder zum Staunen.