Schach, 7. Spieltag:
Bezirksliga Süd: SC Suhl III
– ESV Lok Meiningen I 1,5:6,5
Bezirksklasse Süd: VfB 1919
Vacha II – ESV Lok Meiningen II 3:5
Kreisliga Süd: Wartburgstadt
Eisenach III - ESV Lok Meiningen III 2:2
Mit einem klaren Ziel reiste die erste Mannschaft des ESV Lok Meiningen
nach Suhl: Verteidigung der Tabellenführung und Wahrung des
Vorsprunges in der Brettwertung. Für das erste Ziel sah es von
Anfang gut aus, traten die Meininger doch in Stammbesetzung an und
waren somit formal an allen acht Brettern favorisiert. Zu einer
anspruchsvollen Aufgabe jedoch schien das zweite Ziel zu werden. Die
ebenfalls Heimrecht genießende Mannschaft von Suhl II,
punktgleich mit den Meiningern auf Tabellenplatz zwei in Lauerstellung,
konnte in ihrem Duell gegen stark ersatzgeschwächte Ruhlaer gleich
mit zwei Freipunkten starten, da es die Gäste nicht schafften,
alle Bretter zu besetzen. Die Devise war somit für die Meininger
klar: ruhig die Partien gestalten und entstehende Vorteile konsequent
nutzen.
Das Ergebnis kann getrost vornweg genommen werden. Die Meininger wurden
den Ansprüchen vollauf gerecht. Den ersten Treffer landete von
Otte an Brett 5. Kühl lockte er seinen jungen Gegner in eine
Eröffnungsvariante, die dieser wohl noch nie auf dem Brett hatte.
Zügig gewann von Otte zuerst einen Springer und bald die Partie.
Fast zeitgleich konnte Welsch (8) ebenfalls einen vollen Punktgewinn
verbuchen. Der ersatzweise in der dritten Mannschaft eingesetzte Suhler
war mit der Partie komplett überfordert und nach einem
unvorsichtigem Bauernvorstoß durch Welsch regelgerecht demontiert
worden. Somit führten die Meininger schon nach zwei Stunden mit
2:0.
Lehmann (1) und Jörges (4) steuerten knapp eine Stunde später
jeweils einen halben Punkt bei. Mit den Eheleuten von Nordheims hatten
beide erfahrene Kontrahenten gegenüber. Da die Suhler konsequent
jedes Risiko vermieden und jede Möglichkeit zum Abtausch nutzen,
waren die Punkteteilungen fast zwangsläufig. Webel (5) war es
vorbehalten, wieder einen vollen Punkt einzufahren. Geschickt hatte er
im Mittelspiel Stellungsvorteile herausspielen können und
schließlich einen gefährlichen Freibauern auf die Reise
geschickt. Trotz verzweifelter Gegenwehr musste der Suhler die Partie
schließlich aufgeben. Weiß (6) sicherte mit einem Remis den
Mannschaftssieg. Hier wäre nach einem spannenden Mittelspiel bei
etwas genauerer Spielweise vielleicht sogar noch ein Sieg möglich
gewesen.
Nach fünf Stunden Gesamtspielzeit konnten noch einmal zwei
Glanzpunkte gesetzt werden. Rößner (2) und Grube (3) hatten
über lange Zeit strategisch schwierige Stellungen zu bearbeiten.
Nahezu synchron gelang es ihnen, mit viel Geduld erst Vorteile zu
erzielen und diese dann auch noch sehenswert zu verwerten.
Das Endergebnis von 6,5:1,5 übertraf somit die Erwartungen
deutlich. Als sich dann im Nebenraum bei der Partie Suhl II gegen Ruhla
auch noch abzeichnete, dass die sportlich deutlich unterlegenen
Gäste in vorbildlicher Manier kämpften und gegen den
haushohen Favoriten sogar zwei Brettpunkte gewinnen konnten, war
für die Meininger der Tag perfekt. Der Vorsprung war nicht nur
verteidigt worden, sondern auf 3 Brettpunkte angewachsen.
Beste Voraussetzungen also, um in der nächsten Runde dem
Saisonhöhepunkt gelassen entgegen sehen zu können. Im
direkten Duell mit Suhl II wird am ersten Aprilsonntag voraussichtlich
der Aufsteiger gekürt. Gewinnt eine der Parteien, ist der Aufstieg
wohl entschieden. Bei einem Ausgang von 4:4 hat Meiningen dank seiner
besseren Brettwertung die besseren Karten. Ein spannendes Duell ist
somit zwangsläufig.
Einen überzeugenden Auftritt bot auch die zweite Mannschaft. Das
sichere 5:3 in Vacha sichert vorzeitig den Klassenerhalt. Schmidt,
Latka, Hocke und Grube sorgten für volle Punkte. Seifert und Oleak
steuerten je ein Remis bei.
Die dritte Mannschaft befindet sich in der Kreisliga bereits in der
Rückrunde. Musste im Hinspiel gegen Eisenach noch eine
0:4-Niederlage hingenommen werden, konnten die Kinder mit ihrem
Mannschaftsleiter und Betreuer Martin Becker ein tolles 2:2 in der
Wartburgstadt. Die zunehmende Wettkampfpraxis bei den „Großen“
ist deutlich spürbar.