Schach, Saisonvorschau Saison
2008/09
Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen II und ESV Lok Meiningen III
Selten herrschte vor
einer neuen Saison bei den Meininger Schachspielern so viel Spannung
wie in diesem Jahr.
Nach dem doch recht souveränen Aufstieg ist man sich beim ESV
sicher, im Gegensatz zu den beiden ersten Anläufen 1997 und 2004,
nicht gleich wieder abzusteigen. Aufgrund der im letzten Jahr erstmals
durchweg starken Besetzung vom ersten bis zum achten Brett waren sich
die Meininger schon direkt nach dem Aufstieg recht sicher, dieses Mal
eine positive Rolle im Spielgeschehen einnehmen zu können. Zu
diesem Zeitpunkt war jedoch noch nicht klar, dass sich die Meininger
für die bevorstehende Saison noch wesentlich verstärken
würden. Als erster Neuzugang konnte ein erfahrener Kämpe auf
den 64 Feldern gewonnen werden. Werner Kunath, seines Zeichens
langjähriger Thüringenligaspieler in Weimar, hatte
beschlossen, seinen Alterssitz in Meiningen zu wählen. Schon in
den 70er Jahren war er hier wohnhaft und zugleich schachlich aktiv,
damals zwar noch nicht beim ESV Lok, sondern bei Einheit Meiningen.
Einstmals Konkurrenten, schlossen sich beide Mannschaften Ende der 80er
Jahre zusammen. Mit seiner Erfahrung sollte sich Werner Kunath rasch
als stabile Unterstützung etablieren.
Ende Juni gelang den Meiningern noch ein personeller Paukenschlag.
Durch persönliche Verbindung zu einem Meininger Schachspieler als
Trainer konnte Thomas Pähtz sen. dafür gewonnen werden, das
ein oder andere Punktspiel für die Theaterstädter zu
absolvieren. Somit sind die Meininger in der Lage, einen leibhaftigen
Großmeister mit Bundesligaerfahrung in der Landesklasse zu
präsentieren.
Auch wenn Thomas Pähtz, vielbeschäftigt als Landes- und
Privattrainer, wahrscheinlich nur einige Einsätze im Laufe der
Saison bestreiten kann, sollte schon die Möglichkeit eines
Einsatzes seine neuen Mannschaftskameraden beflügeln.
Angesichts der positiven Entwicklung hinsichtlich der Spielstärke
ist eine sichere Etablierung in der neuen Klasse durchaus ein
realistisches Szenario. Wenn nun aus der Thüringenliga nur ein
Absteiger in die Weststaffel der Landesklasse kommen sollte, steigen
aus der Landesklasse nicht mehr als zwei Mannschaften ab. In diesem
Fall dürfte der ESV nicht zu den ersten Abstiegskandidaten
gehören.
Spannend wird es auch in der Bezirksklasse. Sollten nicht in
Größenordnungen Abstellungen von Spielern in die erste
Mannschaft notwendig sein, darf sich die zweite Mannschaft durchaus in
einer Favoritenrolle um den Aufstieg in die Bezirksliga wähnen.
Sind doch mit Welsch und Weiß an den vorderen Brettern Spieler
aktiv, die nur aus Platzmangel nicht fest in der ersten Mannschaft
gemeldet sind. Dabei kommt es direkt am ersten Spieltag gleich zu einer
besonderen Begegnung, die Mannschaften Meiningen 2 und 3 treffen direkt
aufeinander. Während andere Vereine mangels Nachwuchsarbeit ihre
Mannschaften aus dem Spielbetrieb abmelden müssen, nutzten die
Meininger die Chance, einen dieser nichtbesetzten Plätze mit einer
dritten Mannschaft aufzufüllen. Hier werden bevorzugt die Kinder
und Jugendlichen die Chance erhalten, im harten Wettkampfbetrieb der
Erwachsenen ihre Erfahrungen zu sammeln. Somit bekommen die beiden
engagierten Jugendtrainer Frank Jörges und Andreas Schmidt die
Möglichkeit, ihren Schützlingen echte Herausforderungen zu
präsentieren. Sicherlich wird dann ab und an auch einmal die eine
oder andere Träne zu trocknen sein, aber mit pädagogischem
Geschick wird sich aus dem kurzzeitigen Unglück gesunde
Wettbewerbsfähigkeit entwickeln.
Beide Partien finden nicht im gewohnten Spiellokal, sondern im
Restaurant „Bombay“ im oberen Tor statt. Hier können am kommenden
Sonntag ab 9 Uhr die Meininger mit ihrem neuen Zugpferd an der Spitze
beobachtet werden.