Schach: Saison 2009/10, Spieltag 3
Landesklasse West: SC Suhl
II - ESV Lok Meiningen I 2 : 6
Bezirksliga
Süd : SG Trusetal 92
- ESV Lok Meiningen II 4,5
: 3,5
Bezirksklasse Süd:
ESV Lok Meiningen III – TSV Benshausen II 3,5
: 4,5
Landesklasse West:
Optimistisch reisten die Meininger nach Suhl. Endlich sollte es klappen
mit dem
ersten Saisonsieg, waren die Meininger doch an sieben von acht Brettern
gleichwertig
besetzt bis nominell favorisiert. Den ersten Punkt bekamen die
Gäste auch
prompt geschenkt. Suhl verzichtete darauf, sein studienbedingt
ausgefallenes
erstes Brett durch Aufrücken wieder aufzufüllen. Damit lief
Großmeister Pähtz
wieder einmal ins Leere und konnte nur noch beobachten, wie seine
Mannschaftskameraden in ihre Begegnungen starteten. Webel (Brett 2) kam
dieses
Mal gut aus den Startlöchern und konnte die Initiative an sich
reißen. Von Otte
(3) wollte gerne nahtlos an seine beiden ersten Saisonsiege
anknüpfen und
brachte selbstbewusst seinen Gegenüber sehr rasch mit einer
seltenen
Eröffnungsvariante ins Grübeln. Lehmann (4) dagegen begann
mit den schwarzen
Steinen sehr vorsichtig. Die beiden Niederlagen zu Saisonbeginn wirkten
noch
nach. Rößner (5) begann sehr aktiv und konnte am
Damenflügel recht bald Druck
ausüben. Grube (6) gab sich wieder einmal alle Mühe, mit
einer sehr
komplizierten Stellung einen hohen Verbrauch an Bedenkzeit zu erzielen,
was ihm
auch ausgezeichnet gelang. Jörges (7) baute sich anfangs sehr
solide auf,
unterschätzte jedoch die Endkonsequenz einer Abtauschserie und
musste den
Verlust des g-Bauern hinnehmen, was zudem noch seine
Königsstellung für weitere
Angriffe seitens des Suhlers geradezu einlud. Hocke (8) ging angesichts
der
beiden guten ersten Spiele sehr selbstbewusst ins Spiel und setzte den
Suhler
zügig unter Druck. Dieser war offenbar so überrascht davon,
dass er sich
alsbald in unübersichtliche Manöver verstrickte, dabei
Material verlor und
schon nach weniger als drei Stunden die Waffen streckte. Dann ging es
Schlag
auf Schlag. Lehmanns Gegnerin hatte dessen Eindringen auf die zweite
Reihe mit
Dame und Turm gehörig unterschätzt und büßte einen
Bauern ein. Ihre Chance
suchend, begann die Suhlerin einen Angriff am Damenflügel. Lehmann
jedoch
gelang es, die Ruhe zu bewahren und das Gegenspiel zu suchen. Hierbei
kamen ihm
seine gut positionierten Schwerfiguren zu Gute, so dass am Ende mit
Dame und
Springer ein Mattangriff inszeniert werden konnte. Das Matt konnte nur
noch
durch Aufgabe verhindert werden. Währenddessen lief das dasselbe
Spiel bei
Jörges, nur mit vertauschten Vorzeichen. Hier war es Jörges,
der die Offensive
suchte … und auch fand. Mit einer sehr konsequenten Angriffskombination
überrollte er förmlich des Gegners Flügel, so dass das
Verteidigungsgebilde in
kürzester Zeit zusammenbrach. Nach der Aufgabe des
enttäuschten Suhlers konnten
die Meininger ein 4:0-Zwischenresultat genießen. Doch es sollte
noch besser
kommen. Auch von Otte und Rößner wollten da nicht
nachstehen. Gut aufgestellt
warteten sie auf die Suhler Attacken, die zwangsläufig kommen
mussten, wollten
sich die Gastgeber nicht einfach abschlachten lassen. Quasi synchron
erfolgten
Angriff und Gegenangriff – mit dem Resultat, dass es kurz vor ein Uhr
sage und
schreibe 6:0 für den ESV stand. Doch damit sollte das Meininger
Spätherbstmärchen ein jähes Ende finden. In ebenfalls
aussichtsreichen
Positionen vergaben die beiden restlichen Meininger Kämpen ihre
möglichen
Siege. Webel versuchte, seinen Vorteil zu forcieren und opferte etwas
übermotiviert eine Figur. Grube schaffte es dieses Mal nicht, sich
über die
Zeitkontrolle zu retten, das Blättchen fiel.
Auch wenn somit ein noch höherer Gewinn nicht realisiert
werden konnte, dürfen die Meininger mit dem Endergebnis von 6:2
sehr zufrieden
sein. Nun gilt es, kommenden Sonntag gegen Eisenach an die letzte
Leistung
anzuknüpfen.
Bezirksliga Süd:
Ohne
große Hoffnungen war der Aufsteiger nach Trusetal gereist, gelten
die Gastgeber
doch ebenfalls wie die beiden letzten Gegner als einer der Favoriten
auf die
vordersten Plätze im Kampf um den Bezirksmeistertitel. Durch das
Fehlen von
Welsch noch zusätzlich gehandicapt, galt es, durch bedingungslosen
Kampf das
bestmöglichste herauszuholen. Und das konnte sich sehen lassen!
Obwohl von den
ersten vier Brettern trotz verheißungsvoller Stellungen nur ein
halber Punkt
durch Latka kam, wäre die Überraschung fast gelungen. Die
zweite
Mannschaftshälfte, angeführt von Nestor Kunath und
ergänzt durch die „Jugendbande“
J. Webel, Weger und Scheftlein holte begeisternde 3 Punkte: Kunath
durch einen
Blitzsieg, Weger im Duell des Nachwuchses und Scheftlein gegen einen
wesentlich
hochkarätigeren Gegner. Da war das Endresultat von 3,5:4,5 umso
ärgerlicher.
Dennoch sollte das Resultat Hoffnung geben, wenn die
Kräfteverhältnisse in den
nächsten Begegnungen etwas weniger drastisch ausfallen.
Bezirksklasse Süd:
Durch diverse Ausfälle mussten dieses Mal schon die Jüngsten
mit ran. Und
tatsächlich braucht den Meiningern nicht bange zu sein vor der
Zukunft. Die
Arbeit der Jugendtrainer Jörges und Schmidt trägt immer
deutlichere Früchte.
Holte Adrian Izdebski einen halben Punkt, schaffte es der erst
neunjährige
Sebastian Borzel gar einen Sieg heraus zu spielen. Nachdem auch an den
ersten
vier Brettern die Partien von Oleak, Seifert, Becker und Grundei durch
vier
Remis weitere zwei Punkte zusammengesammelt wurden, wäre fast
sogar noch ein
Mannschaftspunkt herausgesprungen. Dennoch ein Resultat, dass die
Meininger
sehr zufrieden stellen kann.