Schach: Saison 2011/12, Spieltag 1
Landesklasse West: TSG Ruhla - ESV Lok Meiningen I 4,5 :3,5
Bezirksliga Süd: SC Suhl II - ESV Lok Meiningen II 6,5 : 1,5
Kreisliga Süd: ESV Lok Meiningen III
- spielfrei
Mit deutlichen
Personaländerungen ist der ESV in die neue Schachsaison gestartet. Der Verlust
von zwei wichtigen Spielern ist zu verzeichnen. Zum einen wird das vormalige
Zugpferd, der Erfurter Großmeister Thomas Pähtz, nunmehr
heimatnah in der Landesklasse Ost für den ESV Lok Sömmerda spielen, zum anderen
wird sich Peter Webel vorerst auf seine beruflichen
Karriere konzentrieren. Beiden wünschen die Meininger für die Zukunft Alles
Gute.
Landesklasse West: Mit einem für eine Schachmannschaft vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalter
von 36 Jahren wollen die Meininger mit einer auf die Zukunft gerichteten
Mannschaft versuchen, die Klasse zu halten. Neben Sebastian Hocke (15 Jahre),
der in seiner dritten Saison als Stammspieler das schwere 2. Brett besetzt,
werden nunmehr in jedem Spiel drei weitere hoffnungsvolle Talente aus der
Thüringer U16-Meistermannschaft des letzten Jahres wechselweise an den letzten
beiden Brettern spielen: Erik Rosenberg (14), Richard Scheftlein (13) und
Jannik Webel (14).
Die erste Runde im der neuen
Saison bedeutete sogleich das erste Abstiegsduell, hatte doch auch Gastgeber
Ruhla mit Abgängen zu kämpfen. Folgerichtig wurde die Begegnung zum
Nervenduell. Weiß (Brett 6) startete furios und gewann nach einem frühen Lapsus
seines Gegners rasch zwei Bauern. Nachdem von Otte (Brett 4) seinen Gegner früh
auskonterte und das 1:0 meldete, sah es nach einem gelungenen Start aus. Um die
Mittagszeit kamen dann gleich vier Ergebnisse in Folge. Jörges (5) und
Scheftlein (7) kamen in ausgekämpften Stellungen zu sicheren Punkteteilungen.
Doch der Schein der sicheren Führung trog. Zuerst musste Webel feststellen,
dass eine offene Linie in des Gegners Hand eine gefährliche Waffe darstellt und
in aussichtsloser Stellung kapitulieren. Kurz darauf ging Grube nach einem wilden
Spiel in mittlerweile auch hoffnungsloser Stellung über die Zeit. Nachdem Weiß
dann endlich gegen seinen verbissen kämpfenden Kontrahenten den fälligen Punkt
einfahren konnte, hing es nun an Hocke (2) und Lehmann (1), wenigstens noch
einen Mannschaftspunkt zu retten. Lehmann, der dieser Saison zeigen muss, dass
der Weggang von Pähtz am 1. Brett keine unfüllbare Lücke darstellt, hatte es
nach gutem Start nicht geschafft, entscheidend in die gegnerische Stellung
einzudringen, nach einigem Hin und Her bestand die Wahl, ins Remis abzuwickeln
oder mit großem Risiko doch noch auf Gewinn zu spielen. Diese Entscheidung
wurde ihm dann abgenommen, da Hocke im hochkomplizierten Mittelspiel zu viel
Zeit verbraucht hatte und über die Zeit ging. Also schlug Lehmann einen gegnerischen
Bauern, wohl wissend, dass der mögliche Gegenangriff eventuell auch noch
vernichtend hätte ausgehend können. Doch der Ruhlaer tat Lehmann den Gefallen
nicht, eine schwer zu berechnende Variante zu spielen. Er nutzte die
Gelegenheit, mit einem Dauerschach das Remis in der Partie und damit den
Mannschaftssieg für Ruhla zu sichern. Die Meininger
dürfen nun ihre Wunden nicht zu lange lecken, steht doch im nächsten Spiel
gegen Breitungen wieder ein Abstiegsduell an.
Bezirksliga Süd:
Die deutliche Schwächung der Mannschaft durch das dauerhafte Abstellen der
besten Jugendlichen in die erste Mannschaft stellt natürlich auch für die
zweite Vertretung des ESV eine Zäsur dar. Erfreulicherweise hat sich mit
Dietrich Holland-Cunz ein erfahrener Bezirksligaspieler den Meiningern
angeschlossen, der in der neuen Saison auch gleich das Spitzenbrett besetzt.
Doch gegen eine starke zweite Suhler Vertretung war an diesem Tag absolut kein
Kraut gewachsen. Neben fünf Niederlagen konnten nur Schmidt, Latka und Hartmann
mit jeweils Remis einen halben Punkt erringen. Da die Duelle mit Gegnern in
Kragenweite aber noch ausstehen, darf das Ergebnis nicht überbewertet werden.