Schach: Saison
2012/13, Spieltag 4
Landesklasse
West: SV Breitenworbis I ESV Lok Meiningen I
4,5 - 3,5
Bezirksliga
Süd: ESV Lok Meiningen II
- spielfrei
Kreisliga
Süd: SV Hohe Rhön Frankenheim II - ESV Lok Meiningen III 2,5 - 1,5
Landesklasse
West:
Nach den angenehmen Erfahrungen der letzten Jahre hofften die
Meininger, dass
auch in dieser Saison Breitenworbis wieder ein gutes
Punktepflaster für die
Meininger werden würde. Doch nicht nur die lange Anreise ins
Eichsfeld, sondern
auch der kurzfristige, familienbedingte Ausfall der beiden
Jugendlichen Hocke
und Scheftlein trugen nicht dazu bei, Sicherheit in die
Meininger Reihen zu
bringen. Dennoch war man optimistisch, konnte man dank der
Spielfreiheit der
zweiten Vertretung mit gutem Gewissen die besten Kräfte aus dem
Kader plündern.
Lehmann, der durch das Aufrücken ans
Spitzenbrett
kurioserweise zum vierten Mal in Folge mit weißen Steinen
startete, überraschte
seinen Kontrahenten mit einer aggressiven Bauernphalanx im
Zentrum, nachdem
dieser sehr passiv begann. Grube (Brett 2) hatte einen sehr
erfahrenen Gegner.
Grund genug, die Partie sehr vorsichtig zu beginnen. Von Otte
(3) lieferte sich
mit seinem Kontrahenten ein Theorieduell, beide Spieler
verbrauchten sehr viel
Zeit für die ersten zehn Züge. Weiß (4) kam gut aus den
Startlöchern,
vielversprechend schielten eine Reihe Figuren in Richtung der
feindlichen
Königsfestung. Jörges (5) freute sich, dass er endlich einmal
mit weißen
Figuren spielen konnte. Angesichts seiner Erkältung wenigstens
eine kleine
Erleichterung. Holland-Cunz (6) kam nicht nur in den Genuss des
Einsatzes in
der ersten Mannschaft, sondern bekam mit Petiko auch einen
Spieler vorgesetzt,
der von den Gastgebern aus taktischen Gründen nicht in der
Stammaufstellung
viel weiter vorne seinen angemessenen Platz hat, sondern als
Ersatzspieler
hinten variabel eingesetzt wird. Diese Qualität bekam
Holland-Cunz auch direkt
zu spüren, er hatte sich bald einem massiven Angriffs zu
erwehren. Webel (7)
startete seine Partie solide. Am 8. Brett bekam Dr. Hänisch
einen Jugendlichen
präsentiert, dessen Stärke sich im Laufe der Begegnung zeigen
sollte.
Der Vormittag entwickelte sich für die
Theaterstädter sehr
angenehm. Sowohl Jörges als auch Weiß (Letzterer sogar mit Matt)
nutzten
Schwächephasen ihrer Kontrahenten gnadenlos aus und ließen die
Meininger
schnell mit 2:0 führen. Doch nur eine Stunde später begann das
Unheil seinen
Lauf. Holland-Cunz konnte sich des mächtigen Angriffs seines
Gegners nicht mehr
erwehren und musste kapitulieren. Webels Partie war inzwischen
verflacht,
keiner der beiden Kontrahenten konnte noch Gewinnchancen
anmelden. Folgerichtig
kam es zur Punkteteilung. Der nächste Nackenschlag für die
Meininger erfolgte
zur Mittagszeit. Exakt Schlag 12 Uhr musste Hänisch einsehen,
dass seine
Partieanlage gegen den aufstrebenden Jungstar der Gastgeber zu
optimistisch
gewesen war, da dessen Konter zu überzeugen wusste und damit den
Ausgleich zum
2,5:2,5 darstellte. Hoffnung für die Meininger keimte noch
einmal kurz auf.
Lehmann war es gelungen, seinen anfänglichen Raumvorteil Schritt
für Schritt zu
einem soliden Stellungsvorteil auszubauen und seinen
unglücklichen Gegner
förmlich zu ersticken, so dass diesem schließlich nur noch die
Kapitulation
übrig blieb. Doch rechte Freude an der schönen Partie konnte
angesichts der
Stellungen in der verbleibenden Begegnungen nicht aufkommen.
Somit führten die
Meininger mit 3,5 zu 2,5. Mindestens ein Remis musste noch her,
um wenigstens
einen Mannschaftspunkt zu sichern. Sowohl Grube als auch von
Otte griffen
verzweifelt nach jedem sich bietenden Strohhalm. Doch trotz
fortgeschrittener
Zeit behielten beide Spieler der Gastgeber die Nerven. Sie
realisierten ihren
Stellungsvorteil sicher und schickten die Gäste mit leeren
Händen auf die
Rückfahrt zu ihrem 10-stündigen Ausflug.
Dieses Ergebnis zeigt, dass in der sehr
ausgeglichenen
Landesklasse jeder Ausfall entscheidend über Sieg oder
Niederlage sein kann.
Für die restlichen Runden ist es unumgänglich, dass alle Spieler
sehr
sorgfältig die Termine planen, damit das Abstiegsgespenst
schnellstens wieder
vertrieben wird. Selbstdisziplin und Mannschaftsgeist sind auch
im Schach
Grundtugenden, ohne die ein erfolgreiches Abschneiden nicht
möglich ist.
Kreisliga
Süd: Fast
wäre beim Ausflug ins verschneite Frankenheim sogar ein
Mannschaftspunkt
herausgesprungen. Durch Gerlach mit einem sicheren Gewinn und
Kümpel punkteten
die Meininger mit der Jugend, während die gestandenen Spieler
Henke und Grundei
ihre Stellungen verdarben.