Saison 2014/15, Spieltag 2
Landesklasse West: ESV
Lok Meiningen I - SV Wartburgstadt Eisenach I 0,5 : 7,5
Bezirksliga Süd: ESV Lok
Meiningen II - SG Barchfeld/Breitungen II 4,5 : 3,5
Vor einem großen
Dilemma standen die Meininger Verantwortlichen
vor dem 2. Spieltag. Urlaubsbedingt und aufgrund
anderweitiger Verpflichtungen standen sage und
schreibe acht Stammspieler nicht zur Verfügung.
Darunter mit Hocke, Scheftlein, Lehmann und
Jörges das komplette Spitzenquartett der 1.
Mannschaft, die schon in Bestbesetzung
regelmäßig ihre liebe Mühe und Not gegen
Eisenach hat. Stichwort Angstgegner! Und mit
Breitungen II stand für die 2. Meininger
Vertretung ein unmittelbarer Konkurrent um den
Klassenerhalt auf der Tagesordnung, der nach dem
1. Spieltag schon den ersten Sieg auf der
Habenseite zu verbuchen hat.
Nach gründlicher
Analyse der Lage war die Entscheidung dann gar
nicht mehr so schwer. Man beschloss, jegliche
Schwächung der 2. Mannschaft zu vermeiden, um hier
mit maximaler Stärke auftrumpfen zu können. Wie
richtig diese Entscheidung sein sollte, stellte
sich dann im Verlauf des Spieltages noch heraus
Für die erste Mannschaft
blieben lediglich noch zwei Stammspieler übrig,
unterstützt durch Nachwuchskräfte und Senioren.
Landesklasse West: Angesichts der wohl
ungewöhnlichsten Aufstellung in der Meininger
Landesklassegeschichte gab es nur ein Ziel:
Vermeidung der Höchststrafe, sprich des 0:8. Die
besten Chancen wurden hierbei noch Jan Grube und
Jannik Webel zugerechnet, die beide schon öfters
bewiesen haben, dass auch weit höher eingeschätzte
Gegner mit viel Kampfgeist in Schach gehalten werden
können. An den Brettern 3 bis 8 (Henke, Kümpel,
Truong, Schwantuschke, Lo, P. Grube) war der
Leistungsunterschied schon im Vorfeld so gewaltig,
dass an einen Sieg oder auch nur eine Punkteteilung
nicht zu denken war. Der Verlauf der Begegnung
bestätigte dann auch den erwarteten Verlauf. Grube
(Brett 1) kam nach verkorkster Eröffnung schnell in
die Defensive. Er wehrte sich zwar noch, aber
schließlich musste er kapitulieren. Webel dagegen
schaffte es, in seiner Partie das Gleichgewicht nach
der Eröffnung zu halten. Für die eingesprungenen
Spieler an den restlichen Brettern stand der
Erlebnischarakter in der Landesklasse im
Vordergrund, verbunden mit der Vorgabe, eine
ordentliche Partie zu spielen und zu kämpfen. Die
Vorgabe wurde erfüllt, alle gaben ihr Bestes, auch
wenn erwartungsgemäß keine zählbaren Resultate für
die Meininger heraussprangen. Und tatsächlich gelang
es Jannik Webel, seinen starken Konkurrenten nicht
richtig ins Spiel kommen zu lassen. Er hielt das
Kräftegleichgewicht und konnte sich am Ende über ein
tolles Remis freuen. Nun gilt es, am nächsten
Spieltag wieder in guter Besetzung zu punkten.
Bezirksliga Süd: Angesichts der
Traumbesetzung waren die Gastgeber zu Beginn der Begegnung
sehr optimistisch, musste doch von den Leistungsträgern
nur Latka ersetzt und dafür niemand an die erste
Mannschaft abgegeben werden. Doch auch die Breitunger
traten in sehr starker Besetzung an, auch hier war klar,
es sollte gepunktet und der Konkurrent auf Abstand
gehalten werden. Und die durch die Aufstellung
versprochene Spannung fand in der Dramaturgie der
Begegnung noch eine Steigerung.
Dabei
hatte es so entspannt angefangen. Gerlach und Grundei
konnten schnell sich bietende Chancen nutzen und früh
gewinnen. Peter Webel machte mit seinem überforderten Gegner
ebenfalls kurzen Prozess. Das schnelle 3:0 sollte eigentlich
Sicherheit bieten, scheinbar ließ aber die Anspannung
zwischenzeitlich zu sehr nach. Joachim Grube hatte in der
Eröffnung einen Bauern gewinnen können, büßte aber in
Zeitnot eine Leichtfigur ein und musste sich nun etwas
einfallen lassen. Von Otte galt gegen Theer als haushoher
Favorit und konnte nach mutiger Eröffnungswahl auch großen
Vorteil erringen. Doch nach einem Fehlgriff kippte die
Partie plötzlich und schien nicht mehr zu retten. Umso
wichtiger war es, dass erst Dr. Rasch ein recht sicheres
Remis realisierte und anschließend Grube dank eines weit
vorgerückten Bauern die Figur zurückgewinnen konnte.
Daraufhin musste sein Gegenüber doch noch ins Remis
einwilligen. Somit stand es 4:1, noch ein halbes Pünktchen
war nötig, um die wichtigen Mannschaftspunkte zu Hause zu
behalten. Dieses lieferte dann Holland-Cunz, der als hoher
Favorit in die Partie gegangen war. Er musste lange gegen
seinen jungen Kontrahenten auf Vorteil warten, doch dieser
verteidigte sich geschickt. Angesichts des Spielstandes
brach Holland-Cunz dann seine Gewinnbemühungen ab und
sicherte das 4,5:1,5. Dass Dr. Hänisch am Spitzenbrett gegen
Kaiser trotz langer Gegenwehr eine Niederlage hinnehmen
musste, war zwar nicht schön für die Gastgeber, aber
absehbar. Auch von Ottes unerwartete Niederlage war dann nur
noch Ergebniskosmetik. Auch wenn das Endergebnis viel enger
ausfiel als erhofft, war die Freude und Erleichterung der
Meininger am Ende groß. Fazit: Operation gelungen, Patient
gesund, erster wichtiger Schritt zum Klassenerhalt getan!