Saison 2016/17, Spieltag 1
Landesklasse West: SC Rochade Leinefelde - ESV Lok
Meiningen I 5 :
3
Bezirksklasse Süd: SV Schmalkalden 04 II - ESV Lok
Meiningen II 2,5
: 3,5
Auch die neue
Saison
verspricht für die Schachmannschaften des ESV Lok Meiningen
wechselhafte
Ergebnisse. Allein in der ersten Mannschaft sind mit
Scheftlein, Hocke und
Rosenberg gleich drei Leistungsträger vorhanden, die sich
auswärts im Studium
bzw. in der Ausbildung befinden und deshalb mit Sicherheit
einige Male fehlen
werden. Umso wichtiger wird es sein, möglichst frühzeitig sich
bietende Chancen
zum Punkten zu nutzen, um nicht wieder gegen Saisonende einige
Zitterpartien
bestehen zu müssen.
Landesklasse West: Nach den positiven Erlebnissen in der letzten Saison
(Sieg im Spiel,
bessere Wertung beim Relegationsspiel) sollte möglichst auch
zum Saisonstart
wieder punkten, da zumindestens 7 von 8 Stammspielern zur
Verfügung standen.
Lediglich an Brett 8 musste mit Paul Grube ein
Nachwuchsspieler eingesetzt
werden, hier wäre etwas Zählbares eine große Überraschung
gewesen. Die hätte
auch durchaus passieren können, da der Leinefelder Spieler zu
Partiebeginn den
9-jährigen wohl unterschätzt hatte und sich durch
leichtsinniges Spiel in eine
schwierige Situation brachte. Leider unterlief Paul dann ein
folgenschwerer
Fehler, der ihn eine Figur und dann die Partie kostete. Somit
war schon nach
kurzer Zeit für die Meininger dieser (erwartete) Nachteil zu
verkraften.
An den
vorderen Brettern
dagegen ging es spannend und erfolgversprechend zur Sache. Am
Spitzenbrett
setzte Scheftlein seinen Gegner sofort unter Druck. Doch der
Leinefelder, der
sich im Relegationsspiel bereits in der Eröffnung völlig
verrannt und die Partie
schnell verloren hatte, war dieses Mal sehr gut vorbereitet.
Eine hochklassige Eröffnugnsduell
sollte für Spannung sorgen, jedoch den Remishafen nie
verlassen. Hocke (Brett
2) schien mit den schwarzen Steinen frühzeitig in die
Defensive zu kommen, hier
war die Aufgabe klar: möglichst vom Druck befreien und
Gegenspiel erzeugen.
Lehmann (3) konnte die Eröffnungsphase mit Aktivitäten gegen
seinen passiven
Gegner gut nutzen und erhielt eine komfortable Stellung.
Jörges (4) und sein
Kontrahent hatten gegenseitigen großen Respekt vor der
Vorbereitung des Anderen.
Beide versuchten denselben Plan, nämlich den Gegenüber in
unbekanntes Terrain
zu locken. So verließen beide frühzeitig die ausgetretenen
Eröffnungspfade und
verbrauchten viel Zeit. Gerade als Jörges in die Defensive kam
und die Gefahr
wuchs, dass die Partie zugunsten des Leinefelders kippen
könnte, bot Jörges im
richtigen Moment Remis an. Recht erleichtert wurde das Angebot
angenommen, da
die verbleibende Zeit eine sichere Analyse nicht zuließ.
Schlechter sah es bei Grube
(5) aus. Grube leistete sich einige kleine Ungenauigkeiten,
die sein Gegner
geschickt zu nutzen wusste. Das kostete den Meininger viel
Zeit. Latka (6)
konnte frühzeitig aktiv werden. Geschickt nutzte sie einen
etwas ungeschickten
Angriffsversuch ihres Gegners dazu, die sich öffnende d-Linie
mit Schwerfiguren
zu besetzen und einen Bauern zu gewinnen. Nun galt es nur
noch, den
erspielten Vorteil in einen Sieg umzuwandeln. Ebenfalls in
gute Stellung mit
Materialvorteil konnte sich Rosenberg (7) spielen. Allerdings
ist es immer
schwierig, in dem sich ergebenden Endspiel Springer gegen zwei
Mehrbauern auch
zu gewinnen, da schon ein Fehlzug die Partie komplett drehen
kann. So auch
hier, nach fast vier Stunden Spielzeit, verpasste Rosenberg
lediglich einen Zug
und die Partie versandete im Remis. Dasselbe Resultat
erzielten dann auch die
beiden Spitzenbrettern, hier reichten die kleinen Vorteile der
jungen Meininger
nicht zum vollen Punktgewinn. Tragisch agierte Lehmann. Sein
von der schwierigen
Lage schon vollkommen verzweifelter Kontrahent bietet in
seiner Verzweiflung
ein Opfer einer Leichtfigur gegen einen Bauern an. Lehmann
lehnte, eine Falle
witternd, das Opfer etwas zu schnell ab, um seine vorher
eingeschlagene
Strategie in Ruhe weiterzuspielen. Allerdings führte in der
Folge der fehlende
Bauer dazu, dass Lehmanns Königsstellung eine Bresche aufwies,
die dem
Leinefelder einen tödlichen Konter gestattete. Ein Knackpunkt
im gesamten
Mannschaftskampf. Der darauf folgende Sieg von Latka, die
ihren Vorteil sehr
professionell umsetzte, war lediglich Ergebniskosmetik, wenn
nicht Grube noch
ein Wunder vollbringen würde. Wie die meisten erhofften Wunder
trat dieses
jedoch nicht ein, Grube verlor ebenfalls. Damit stand das
Endergebnis fest: 5:3
für die Gastgeber. Trotz des deutlichen Ergebnisses müssen
sich die Meininger
die Niederlage selbst zuschreiben. Wer gegen eine gute
Mannschaft gleich drei
Chancen nicht nutzt (Grube jun., Rosenberg, Lehmann) fährt am
Ende ohne Punkte
nach Hause. Hier ist gegen Ruhla im nächsten Spiel Besserung
gefordert.
Bezirksklasse Süd: Im ersten Auswärtsspiel in der neuen Liga nach dem
freiwilligen
Abstieg nach der letzten Saison ging es nach Schmalkalden zum
kleinen Derby.
Angespornt für einen kampflosen Punkt von Henke überraschte
die Meininger
Damen-Junioren-Kombination die favorisierten Schmalkalder.
Grundei und Semisch
remisierten, bunter Ergebnismix bei den Jugendlichen:
Niederlage für Lehmann
jun., Remis für Truong und ein schöner Sieg in seinem ersten
Punktspiel im
Schach überhaupt für den 17-jährigen Philipp Bleck, der mit
seiner starken
Leistung die Pläne der Gastgeber über den Haufen warf. Ein
schöner Saisonstart
und eine wunderbare Reminiszens an den kürzlich verstorbenen
langjährigen
Mannschaftsleiter Joachim Grube, der vor dem Beginn der
Begegnung mit einer
Schweigeminute geehrt wurde.