Schach: Saison 2017/18, Spieltag 4
Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I - SC 1998
Gotha 2,5 : 5,5
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen II - SV
Wartburgstadt Eisenach II
1,5 :
4,5
Landesklasse West: Mit Gotha machte einer der großen Staffelfavoriten
seine Aufwartung
in der Theaterstadt. Bei voller Besetzung hätten sich die
Gastgeber schon
gewisse Hoffnungen gemacht, hier einen gleichwertigen Gegner
zu stellen (analoge
Strategie bei beiden Mannschaften: vorn die jungen Wilden,
dahinter die
Erfahrenen). Allerdings fielen gleich bei den Meiningern beide
Spitzenbretter,
Scheftlein und Hocke, studienbedingt aus. Mit dem großen
Aufrücken war klar, Zielstellung:
Schadensbegrenzung.
Überraschenderweise
entwickelte
sich die Begegnung anfangs ausgeglichener als gedacht. Lehmann
(Brett 1) und Holland-Cunz (3) hielten sicher dagegen. Jörges
(2) konnte sich
sogar sehr gut in Szene setzen, sein starker Angriff ließ
hoffen. Auch Grube
(4), Dr. Hänisch (5) und Latka (6), sämtlich deutlich
schlechter eingestuft,
konnten sich recht stabil aufstellen. Und bei den beiden
Nachrückern, Dr. Rasch
(7) und Grundei (8), konnte man erfreulicherweise feststellen,
dass beide
überhaupt keinen Respekt vor ihren weitaus stärkeren
Kontrahenten entwickelten,
sondern munter dagegen hielten.
Allerdings
hielt die
Meininger Freude nicht lange an. Während es Lehmann noch
gelang, planmäßig mit
den schwarzen Figuren die weißen Angriffsbemühungen zu
neutralisieren und die
Punkteteilung zu erzwingen, lösten sich an anderer Stelle die
anfänglichen Hoffnungen
in Rauch auf. Latka, die zwischenzeitlich sogar Vorteil mit
möglichen
Gewinnambitionen erspielen konnte, musste nach einem groben
Fehler gegen
Altmeister Rätsch (vormals ein DDR-Auswahltrainer)
kapitulieren, Dr. Hänisch
kostete ein ungenauer Zug die Partie und Grundei, der lange
mithielt, ließ in
einem unbedachten Moment die Dame stehen und verlor natürlich
umgehend. Wie
ernüchternd nach dem guten Start mussten die unglücklichen
Gastgeber einen
Zwischenstand von 0,5 : 3,5 ertragen. Wenigstens gestaltete
sich der Rest der
Begegnung noch etwas versöhnlich. Jörges konnte seine Stellung
zwar nicht zum
Sieg verwerten, er erreichte aber sicher ein Remis. Dasselbe
Kunststück gelang
auch Dr. Rasch, womit angesichts der Spielstärke seines
Gegenübers nicht
wirklich zu rechnen war. Lichtblick des Tages war aber
Holland-Cunz, der sich
Schritt für Schritt besser positionieren konnte und so seinen
Gegner
schließlich glatt überspielte. Leider war der schöne Sieg zu
diesem Zeitpunkt
lediglich Ergebniskosmetik. Auch Grubes Niederlage, die er
trotz langen Wehrens
schließlich im Endspiel hinnehmen musste, änderte nichts mehr,
da der
Mannschaftskampf für die Gäste bereits vorher gewonnen war.
In der
nächsten Runde geht es
für die Meininger dann gegen Aufsteiger Waltershausen. Ein
Sieg wäre ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Bezirksklasse Süd: Da die planmäßigen vorderen Bretter in der ersten
Mannschaft aushelfen
mussten, war hier klar, dass gegen die starken Eisenacher
alles andere als eine
Niederlage eine große Überraschung werden würde. Lediglich
Semisch, Kühn und
Truong hatten gleichwertige Gegner. Während Kühn mit einem
Remis durchaus die
Erwartungen erfüllte, patzte Truong frühzeitig und wurde matt
gesetzt. Nachdem
auch noch Semisch und Henke verloren und Paul Grube nicht die
erhoffte
Überraschung gelang, war die Begegnung frühzeitig entschieden.
Somit war der
nicht zu erwartende schöne Sieg von Georg Lehmann am
Spitzenbrett nach einer
wilden Schlacht lediglich Ergebniskorrektur.