Schach: Saison 2018/19, Spieltag 8
Landesklasse West: ESV Lok Meiningen I SG
Barchfeld/Breitungen I 3
: 5
Bezirksklasse Süd: ESV Lok Meiningen II SV
Schmalkalden 04 II 0,5
: 5,5
Landesklasse West: Nach den unglücklichen Niederlagen und den
Punktgewinnen der direkten
Konkurrenten um den Klassenerhalt war klar, dass nur ein hoher
Sieg gegen
starke Breitunger eine Minimalchance für Meiningen ergeben
würde. Das schien
von vornherein unrealistisch. Somit richtete sich das
Hauptaugenmerk auf die
spannende Begegnung zwischen dem Breitunger Fidemeister
Matthias Hausknecht und
dem Meininger Spitzenspieler Richard Scheftlein, das
inoffizielle Duell um die
Nummer 1 im Süden. Ebenfalls interessant die Begegnung am 2.
Brett. Lehmann,
bisher noch ohne Sieg und Fortune in der laufenden Saison traf
auf seinen
Lieblingsgegner, Marko Geißhirt, einen Spieler großer
Kreativität und
Spielstärke, bisweilen aber auch den Hang zum Übermut. Die
Bilanz der letzten
Jahre sprach allerdings für den Meininger, der sich somit die
Hoffnung machte,
seine Saisonbilanz noch aufbessern zu können. Bei Holland-Cunz
(3), Jörges (4)
und Latka (5) wurden ausgeglichene Duelle auf Augenhöhe
erwartet. Georg Lehmann
(7) und Göpfert (8) wurden gegen starke Gegner allenfalls
Außenseiterchancen
zugebilligt.
Nachdem
letztere
erwartungsgemäß nicht punkten konnten, war klar, dass ein
Mannschaftssieg nur
bei perfektem Verlauf noch möglich sein würde. Und tatsächlich
kam noch einmal
Spannung auf. Zuerst konnten Jörges und Grube sichere
Punkteteilungen
beisteuern. Lehmann, der versucht hatte, mit betont
strategischem und ruhigem
Spiel den Wirbelwind Geißhirt förmlich einzuschläfern, konnte
tatsächlich in
die gewünschte Bahnen lenken und etwas positionelles
Übergewicht erreichen.
Durch eine Unachtsamkeit seines mittlerweile genervten
Gegenübers gewann er
noch einen wichtigen Bauern und konnte das folgende Endspiel
sicher abwickeln.
Ziel erreicht.
Leider gab es
danach einen
Rückschlag. Latka, die sich einen Mehrbauern erarbeitet hatte,
ließ sich bei
der Abwicklung ins Endspiel zu viel Zeit und überschritt auch
zu ihrer eigenen
Überraschung im 39. Zug die Zeit. Welch unnötige Niederlage,
aber irgendwie
symptomatisch für den Saisonverlauf der gesamten Mannschaft.
Zwischenzeitlich
tobte am
Spitzenbrett der Kampf. Die Spannung knisterte förmlich in der
Luft.
Scheftlein, der auch angesichts des Rückstandes im
Mannschaftskampf zu erhöhtem
Risiko bereit war, provozierte mit aggressiven, aber auch mit
Kontergefahr
versehenem Zügen. Und tatsächlich, der Breitunger Routinier
fand extrem
abgeklärt die richtigen Entgegnungen, brachte Scheftlein in
Zugzwang und konnte
damit das Duell für sich entscheiden. Schade, dass angesichts
des
bevorstehenden Meininger Abstieges in der kommenden Saison
dieses Duell nicht
stattfinden kann!
So blieb
letztendlich nur
noch die Partie von Holland-Cunz übrig. Hier wurde in Summe in
über fünf
Stunden durchgehender Spielzeit ein spannendes strategisches
Duell ausgetragen.
Und auch hier siegte die Erfahrung. Tröstenderweise für die
Gastgeber hatte der
Meininger am Ende das bessere Ende für sich. Das Resultat
spiegelte wieder
einmal den ganzen Saisonverlauf wieder. Wie so oft mit guten
Ansätzen, hat es
am Ende nicht gereicht.
Bezirksklasse Süd: Sage und schreibe 67 Jahre lautete der größte
Altersunterschied
zwischen Helga Semisch (75 Jahre) und Anna Grube (8 Jahre),
und doch spielten
beide gleichberechtigt im normalen Punktspiel in der
Bezirksklasse. Unterstützt
wurde Nestorin Semisch neben Philipp Bleck und 3 weiteren
Kindern (Paul Grube,
Emil Kilian und David Hald), zwischen zehn und zwölf Jahren.
Somit war klar,
dass hier das Erfahrungen sammeln und nicht das Punkten im
Vordergrund stehen
würde. Für einige war es auch die erste mehrstündige
Wettkampfpartie überhaupt.
Dass am Ende lediglich Bleck mit einem halben Punkt etwas
Zählbares für die
Gastgeber notieren konnte, ist damit nur als Randnotiz zu
werten.