Durch eine starke Mannschaftsleistung besiegten die Meininger Schachspieler
in der 6.Runde der Bezirksliga Südthüringen den Tabellenzweiten
Benshausen mit 5:3 und behaupteten dadurch ihren Platz im Mittelfeld.
Peter Lehmann nahm am 3. Brett das Remisangebot von D. Anschütz
im 11. Zug bei leicht schlechterer Stellung an, was sich bald als sehr
klug herausstellte. Uwe Rößner am 2. Brett warf T.Lapp schon
im 2. Zug aus dem ´Buch´ und bekam durch einige ungenaue Züge
seines Gegners schnell eine Gewinnstellung, die im 21.Zug zur Aufgabe seines
Gegners führte. Am 7. Brett begann Walther Friedrich gegen M. Reuß
im 15. Zug einen Königsangriff, den dieser nicht parieren konnte und
deshalb die Partie im 30. Zug aufgab. Axel Lehmann hatte am ersten Brett
gegen R. Schneider keine Mühe, seine Partie remis zu halten, schon
im 8. Zug kam es zum Damentausch. Da sich keiner im weiteren Spiel eine
Blöße gab, einigte man sich im 19. Zug auf das Unentschieden.
Durch diesen Blitzstart führte Meiningen bereits mit 3:1. Doch dann
kam der erste Rückschlag. Joachim Grube hatte sich am 6. Brett gegen
Fischer eine glasklare Gewinnstellung erarbeitet: ein Freibauer auf der
6. Reihe, durch die eigene Dame unterstützt und vom gegnerischen König
nicht mehr zu erreichen. Im 30. Zug jedoch berechnete er ein Schachgebot
der schwarzen Dame nicht richtig und mußte die Partie sofort aufgeben.
Benshausen war damit noch einmal auf 3:2 herangekommen. Ein wahres
Zeitnotdrama entwickelte sich dann am 5. Brett. Jan Grube hatte gegen J.
Langenbein für die ersten 11 Züge bereits 70 Minuten (!) verbraucht.
Im 26. Zug beging Langenbein jedoch in hochgradiger Zeitnot (nur noch 3
Minuten standen ihm für die restlichen 15 Züge zur Verfügung)
den spielentscheidenden Fehler. Jan (der selbst nur noch 1,5 min Zeit hatte)
konnte dadurch seinen Gegner in 3 Zügen matt setzen, was sich dieser
jedoch nicht mehr zeigen ließ und sofort aufgab. Meiningen konnte
damit seine Führung auf 4:2 ausbauen, das Unentschieden war schon
einmal gesichert. Aus den restlichen beiden Partien benötigte man
nur noch einen halben Punkt zum Sieg. Vera Latka erspiete sich am 7. Brett
gegen R. Oeckel in einer spanischen Partie sehr schnell die klar bessere
Stellung und gewann im 24. Zug einen Bauern. Auf der Suche nach Gegenspiel
unterlief dem Benshäuser dann noch ein krasser Fehler, den Vera jedoch
nicht ausnutzen konnte. Anschließend verflachte die Partie mehr und
mehr und man einigte sich auf Remis.
Da zu diesem Zeitpunkt der Kampf schon entschieden war, mußte
Heinz Tolksdorf, mit 75 Jahren der Senior der ersten Mannschaft am 8. Brett,
nicht mehr kämpfen und konnte sich in ausgeglichener Stellung mit
seinem Gegner auf Remis einigen. Damit stand der 5:3 Erfolg für Meiningen
fest.
In den letzten 3 Spielen, die mit Lauscha, Schmalkalden und Bad
Salzungen II vermeintlich leichte Gegner bringen, geht es für den
ESV vor allem darum, sicher zu punkten, ohne in dieser ausgeglichenen Liga
den Gegner zu unterschätzen. Denn kurioserweise steht die Abstiegsregelung
noch nicht fest. Bedingt durch die Kreisreform in Thüringen und den
Ergebnissen in den übergeordneten Ligen steigt im ungünstigsten
Fall sogar der 6. der Bezirksliga ab.
Die restlichen Ergebnisse: Steinheid-Schmalkalden 2,5:5,5; Breitungen-Gehren 2,5:5,5; Schweina-Barchfeld 3,5:4,5; Bad Salzungen II-Lauscha 4:4
Die Tabelle:
1. Breitungen 25,5 9:3
2. Benshausen 27,5 8:4
3. Barchfeld 24 8:4
4. Gehren 26 7:5
5. Meiningen 24,5 6:6
5. Steinheid 24,5 6:6
7. Lauscha 22,5 6:6
8. Schmalkalden 23,5 4:8
9. Bad Salzungen II 21,5 4:8
10. Schweina 20,5 2:10