In ihrem zweiten Spiel gelang den Spielern des ESV Lok Meiningen der
erste Sieg. Sie bezwangen am Sonntag den SV Lauscha unerwartet deutlich
mit 6,5 : 1,5.
Nach der Niederlage am ersten Spieltag war man mit vielen guten Vorsätzen
in das zweite Spiel gegangen. Gegen die Gäste aus der Glasbläserstadt
sollte unbedingt ein Sieg her. Natürlich durfte man diese nicht unterschätzen,
besitzen sie doch eine der am ausgeglichensten besetzten Mannschaften der
Liga. Die Leistungsunterschiede an den einzelnen Brettern sind nur minimal.
Der hohe Sieg aus der vergangenen Saison sollte den Theaterstädtern
dabei Mut geben.
Zunächst jedoch sah es am Anfang alles andere als günstig
aus. Walter Friedrich am 6. Brett hatte die Eröffnung sehr schlecht
behandelt und schnell eine Figur verloren. Oskar Pittorf (Brett 7) einigte
sich mit seinem Gegner in ausgeglichener Stellung sehr bald auf ein Remis.
Und dann zeigte sich wieder einmal, daß durch Aufgeben noch keine
Partie gewonnen wurde. Friedrich kämpfte trotz Minusfigur weiter und
stand eigentlich auf verlorenem Posten. Er inszenierte einen Angriff, den
sein Gegner eigentlich schon abgewehrt hatte. Doch im Gefühl des sicheren
Sieges übersah dieser eine einfache Drohung und ließ sich mattsetzen.
Meiningen führte damit mit 1,5:0,5 und sollte diese im Laufe des Spieles
auch nicht mehr abgeben. Vera Latka am 5. Brett hatte sich nicht nur eine
sehr gute Stellung erspielen können, sondern obendrein noch einen
Bauern gewonnen. Leider konnte sie diesen Vorteil nicht verwerten und einigte
sich mit dem Gegner, bei besserer Stellung und Mehrbauer auf Remis. Schade.
Am Spitzenbrett hatte Jan Grube keinerlei Probleme, die Partie ausgeglichen
zu gestalten, nach 3 Stunden Spielzeit einigte man sich auf das Unentschieden.
Am 8.Brett zeigte Heinz Tolksdorf wieder einmal, wozu auch Senioren im
Schach noch fähig sind. Schon in der Eröffnung nutzte er das
planlose Spiel seines Kontrahenten aus und gewann durch ein feines Manöver
eine Figur. Da Tolksdorf zu diesem Zeitpunkt bereits die klar bessere Stellung
besaß, war das Spiel eigentlich entschieden. Der Rest war nur noch
eine Sache der Technik. Aber wie er dieses Spiel durchzog, ohne seinen
Gegner auch nur die Spur einer Chance zu geben, verdient Respekt. Axel
Lehmann hatte am 4. Brett im Mittelspiel einen Bauern gewinnen können.
Diesen Vorteil konnte er bis in das Endspiel behaupten. Als ihm dann dort
noch ein weiterer Bauerngewinn gelang, war nicht nur sein Spiel entschieden.
Meiningen hatte damit auch den Mannschaftskampf gewonnen, die restlichen
beiden noch laufenden Partien waren jetzt ohne Bedeutung. Uwe Rößner
an Brett 2 kam ausgezeichnet aus der Eröffnung und konnte seinen Vorteil
systematisch ausbauen. In Zeitnot ließ sich dann sein Gegner, bei
klar verlorener Stellung, auch noch mattsetzen. Peter Lehmann am dritten
Brett verteidigte sich wiederholt mit der Französischen Verteidigung.
Durch eine ´Fehlkombination´ seines Gegners gewann er im Mittelspiel
einen Bauern. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen, mit
konsequentem und genauem Spiel sicherte er im Endspiel den ganzen Punkt.
Nach 5 Stunden war es endlich geschafft, der hohe Sieg mit 6,5:1,5
sichergestellt. Auch wenn dieser Erfolg durch eine feine Leistung erreicht
wurde und Grund zur Freude geben sollte, darf man ihn dennoch nicht überbewerten.
Schließlich wartet am 12.11. wieder ein schwerer Gegner auf die Meininger,
sie müssen sich auswärts mit dem neuen Tabellenführer auseinandersetzen.
Im vergangenen Jahr zog man in Steinheid knapp den kürzeren, bleibt
zu hoffen, daß man diesmal aus den Fehlern die richtigen Konsequenzen
ziehen wird.
Die weiteren Ergebnisse:
Schmalkalden-Eisenach 3,4:4,5; Breitungen-Ruhla II 4:4; Vacha II-Steinheid
2:6
Barchfeld-Rennsteig II 4,5:3,5
Tabelle:
1. Steinheid 11 : 5 4:0
2. Eisenach 9 : 7 4:0
3. Barchfeld 8,5 : 7,5 3:1
4. Meiningen 10 : 6 2:2
5. Lauscha 8,5 : 7,5 2:2
6. Rennsteig II 8 : 8 2:2
7. Schmalkalden 7,5 : 8,5 1:3
8. Ruhla II 7,5 : 8,5 1:3
9. Breitungen 7 : 9 1:3
10. Vacha II 3 : 13 0:4