Mit einem ungefährdeten 6:2 Kantersieg über den TSV Benshausen
und der gleichzeitigen Niederlage des Tabellenführers SC Werra Breitungen
wahrten die Schachspieler des ESV Lok ihre Chancen auf den Staffelsieg.
In die Begegnung gingen die Theaterstädter auf Grund der Tabellensituation
zwar als leichte Favoriten, dennoch war Vorsicht geboten. Schließlich
war einer der beiden Absteiger aus der Landesklasse zu Gast, der aber auf
Grund personeller Veränderungen bislang noch nicht wieder an alte
Spielstärke anknüpfen konnte.
Die Meininger legten ihre Spiele sehr sicher an und so sah zunächst
auch alles noch sehr ausgeglichen aus. Frank Jörges (Brett 2), der
gesundheitlich nicht vollständig fit war, bot in vielleicht etwas
besserer Stellung seinem Gegner nach knapp 2 Stunden Spielzeit Remis an,
was dieser akzeptierte. Und bereits nach einer weiteren Stunde machten
die Theaterstädter alles klar. Zunächst unterlief dem Gegner
von Vera Latka (6) ein katastrophaler Fehler, der einen ganzen Turm und
damit auch den Punkt kostete. Peter Lehmann (1) konnte sich nach dem Damentausch
eine vielversprechende Stellung erarbeiten. Nach einem groben Fehler seines
Gegners war aber auch diese Partie schnell entschieden. Noch in der gleichen
Minute führte sein Bruder Axel (5) seine Partie zum Sieg. Schon in
der Eröffnung hatte Lehmann das etwas freiere Spiel erhalten. Im 13.
Zug verkalkulierte sich sein Gegner gründlich. Lehmann gewann einen
Bauern und als dieser später unaufhaltsam zur Dame marschierte, gab
sein Gegner auf. Von diesem ´Doppelschlag´ erholte sich Benshausen
nicht mehr. Uwe Rößner (4) hatte sich zwar einen minimalen Vorteil
erspielen können, im Endspiel übersah er aber die gewinnbringenden
Züge und so kam er über ein Remis nicht hinaus. Meiningen hatte
damit die Führung auf 4:1 ausgebaut. Walter Friedrich (6) hatte zunächst
einen Bauern gewonnen und schien schon auf der Siegerstraße. Später
übersah er die Möglichkeit, einen Zweiten zu gewinnen, verlor
seinen Bauern wieder und im Endspiel kam er völlig von der Linie ab,
so daß er sein Spiel gar noch verlor. Heinz Tolksdorf (8) opferte
zunächst für seinen Angriff einen Bauern, der aber nichts einbrachte.
Hier schien sich eine weitere Niederlage anzudeuten. Doch Tolksdorf kämpfte
weiter. Sein Gegner übersah eine simple Falle und geriet in einen
entscheidenden Königsangriff, Tolksdorf gewann Material und sein Spiel.
Da damit der Meininger Sieg sichergestellt war, sah auch der Gegner von
Jan Grube (3) ein, daß sich ein Weiterspielen mit 2 Bauern weniger
nicht mehr lohnt.
Der Meininger Sieg war jederzeit verdient und ungefährdet, auch
wenn er etwas zu hoch ausfiel. Doch für Benshausen lief an diesem
Tag einfach nichts zusammen. Mit der gleichzeitigen Niederlage von Tabellenführer
Breitungen haben es die Meininger nun wieder in der eigenen Hand, den Staffelsieg
zu erringen. Doch in den beiden noch ausstehenden Spielen wird dafür
wieder vollste Konzentration und das entsprechende Quentchen Glück
nötig sein.
Uwe Rößner