Bezirksliga Süd, Runde 3
In Unterbesetzung kamen die Schachspieler des ESV Lok Meiningen durch
einen 4,5:3,5-Erfolg im Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Trusetal mit
einem blauen Auge davon.
Krankheitsbedingt fielen einen Tag vor dem Spiel 2 Stammspieler aus,
die Mannschaft schaffte es jedoch nicht mehr, ausreichend Ersatz zu besorgen.
Während die erste Mannschaft unterbesetzt in Trusetal spielte, siegte
die Zweite in der Kreisliga gegen Klings in voller Besetzung hoch mit 4,5:0,5
- eine unverständliche Ersatzspielerpolitik.
In die Begegnung gingen die Theaterstädter als klarer Favorit,
die Schwächen der Gastgeber an den hinteren Brettern waren zu offensichtlich.
Doch bereits vor dem Spiel stand es so 1:0 und die Meininger gaben diesen
Punkt an einem Brett ab, wo sie eigentlich punkten wollten. Es sollte also
doch spannend werden. Aber schon nach 3 Stunden gab es Erfreuliches zu
vermelden. Jan Grube (Brett 5) und Hans Müller (7), der als Ersatzspieler
ins Team gerückt war, sorgten mit den erwarteten Punktgewinnen gegen
schwache Gegner für die 2:1 Führung der Theaterstädter.
Doch dann kamen die ersten Rückschläge. Axel Lehmann (2) übersah
nach merkwürdiger Eröffnungsbehandlung eine Springergabel und
mußte aufgeben. Und auch Walter Friedrich (6) konnte seine Partie
nicht gewinnen, im Gegenteil, nach einem fehlerhaften Damentausch verlor
er einen Bauern und mußte am Ende noch froh sein, daß sein
Gegner in die Punkteteilung einwilligte - Remis. Dann ging es mit Meiningen
wieder bergauf. Frank Jörges (3) probierte eine neue Eröffnung
aus und schnell hatte er die bessere Stellung. Später stellte sein
Gegner einen ganzen Turm ein und Jörges konnte sich über eine
gelungene Partie freuen. Uwe Rößner (4) verschärfte in
Zeitnot des Gegners seinen Angriff und in verlorener Stellung fiel dann
auch noch dessen Blättchen. Meiningen hatte 4,5 Punkte und damit das
Spiel gewonnen. Peter Lehmann am Spitzenbrett hatte durch geschickte Mittelspielbehandlung
eigentlich eine gewonnene Stellung auf dem Brett. Doch leider fand er nicht
den richtigen Gewinnweg und nach einem falsch berechneten Abtausch mußte
er sein Spiel aufgeben.
Die Meininger können sich solche waghalsigen Manöver nicht
allzuoft leisten, denn in der Bezirksliga gewinnt man auch gegen vermeintlich
schwächere Gegner nur selten in Unterbesetzung.