Mit einem knappen 4,5:3,5 Erfolg über Gastgeber Steinheid starteten die Schachspieler des ESV Lokomotive Meiningen erfolgreich in die neue Saison.
Vor dem ersten Spiel deutete sich bei Lok eine mittlere Personalkatastrophe
an. Gleich 5 Spieler konnten vom Verein nicht aufgeboten werden, was auf
Grund der dünnen Spielerdecke zu 4 nichtbesetzten Brettern in der
zweiten Mannschaft führte. Diese verlor denn auch folgerichtig ihr
Spiel in der Bezirksklasse Süd gegen den Mitaufsteiger Vacha II deutlich
mit 2:6.
Die erste Mannschaft trat, verstärkt durch 3 Spieler aus der II.,
natürlich voll besetzt in Steinheid an, freie Bretter kann man sich
gegen solche Gegner einfach nicht leisten. Die Partie begann zunächst
zurückhaltend. Zwei schnelle Remisen durch die Ersatzspieler Hans
Müller (Brett 8) und Karl-Heinz Scheftlein (7) sorgten für den
Zwischenstand von 1:1. Erfreulich, daß Scheftlein nach längerer
Pause aus gesundheitlichen Gründen wieder den Weg in den Verein zurückgefunden
hat. Frank Jörges hatte sich am Spitzenbrett gegen einen starken Gegner
ein Remis als Ziel gesetzt. Durch gutes Spiel von Jörges hatte der
Steinheider nie eine echte Siegchance und willigte schließlich in
die Punkteteilung ein. Dann setzte die Lok zum Doppelschlag an: der Gegner
von Peter Lehmann (3) verkalkulierte sich gründlich, als er plötzlich
glaubte, Material gewinnen zu können. Lehmann bestrafte diese vorwitzige
Aktion und gewann das Spiel. Ebenso erfolgreich agierte Walter Friedrich
(6). Mit einer klugen, strategisch orientierten Spielweise nahm er seinem
Gegner den ganzen Punkt ab. Meiningen zog auf 3,5:1,5 davon und stand kurz
vor dem Sieg. Doch plötzlich wurde es noch einmal eng. Wolfgang Oleak
(5) hielt gegen einen stärkeren Gegner lange Zeit mit, mußte
sich dann aber im Endspiel doch geschlagen geben. Auch Uwe Rößner
(2) kam nach einer ausgeglichenen Partie im Endspiel noch mächtig
unter Druck. Doch sein Gegner fand keinen Gewinnweg und gab die Partie
schließlich Remis. Damit lag der Ausgang der Partie in den Händen
von Joachim Grube (4). Auch seine Stellung sah lange Zeit bedenklich aus,
doch Grube verstand es, durch das Schaffen von eigenen Drohungen die Kräfte
des Gegners zu binden. Das Spiel endete Remis und der Sieg der Gäste
war sichergestellt.
Die Bezirksliga Süd könnte vielleicht doch spannender werden als zunächst gedacht, denn Topfavorit Barchfeld/Breitungen verlor gleich die Auftaktpartie gegen den Landesklassenabsteiger Suhl II.
Uwe Rößner