11. Meininger Schnellschachturnier

Zum elften Mal luden die Meininger Schachspieler zum Turnier um den Pokal des Bürgermeisters ein. Erfreulicherweise konnten auch im Nachjubiläumsjahr viele Teilnehmer aus der Nähe, aber auch von fern begrüßt werden. Trotz parallel stattfindender Schnellschachmeisterschaften hatten sich 31 Spieler eingefunden Das größte Kontingent mit zehn Teilnehmern stellten erwartungsgemäß die Gastgeber, darunter fünf der besten Jugendlichen im Verein. Ebenfalls stark vertreten – und bereits zum neunten Mal dabei – Gäste aus der Meininger Partnerstadt Obertshausen mit sieben Mitstreitern. Wie immer gierig auf die zu vergebenden Pokale auch die Abordnung aus Schmalkalden, hier konnten wir sechs Gäste begrüßen. Besonders neugierig waren unsere auswärtigen Gäste auf das Auftreten der neuen Hütesholle, Cornelia Hädicke. Ob es für die Sieger auch dieses Mal ein Küsschen geben würde? Durch die Tatsache, dass es nominell keinen großen Favoriten gab und bei Partien mit 15 min Bedenkzeit pro Spieler und Partie oftmals auch die Zeiteinteilung eine große Rolle spielt, war ein spannendes Rennen um die Pokale förmlich vorprogrammiert. Wie erwartet, entwickelte sich ein spannender Turnierverlauf. Bis zur Mittagspause konnte sich keiner der Matadoren entscheidend absetzen, wobei die späteren Erstplatzierten mit 3,5 bzw. 3 Punkten schon eine gute Basis gelegt hatten. An der Spitze stand zu dieser Zeit der Steinbacher Frank Döll, der bis dahin lediglich einen halben Punkt abgegeben hatte. Besonders erfreulich aus Sicht der Gastgeber, dass mit Sebastian Hocke einer der leistungsstärksten Nachwuchskräfte mit drei Siegen in Folge an der Spitze mitmischen konnte und dabei auch nicht davor zurückschreckte, seinen Mannschaftskameraden Lehmann für leichtsinniges Spiel mit einer gelungenen Mattkombination zu „belohnen“, sehr zur Freude seines Trainers. Nach der Mittagspause wurde erwartet, dass wie immer dem einen oder anderen Spieler aus der Tabellenspitze die Hütes zu schwer im Magen liegen und diese sich dann aus dem Rennen verabschieden, doch offenbar war in 2010 leichte Küche angesagt, alle Spitzenreiter blieben im Rennen. Doch im Gegenteil, durch erhöhte Remisquote, durch mehr Taktieren und gegenseitigem Respekt ließ die Spitze enger zusammenrücken. In der Schlussrunde hatte Spitzenreiter Döll die Chance, mit einem Sieg gegen den endspurtstarken Vachaer Meyer sich den Pokal zu sichern, ließ sich jedoch auskontern und blieb damit auf 5 Punkten „hängen“. Er musste dann mitansehen, wie sich der Schmalkalder Lesser und der Meininger von Otte um die Krone stritten. Hierbei hätte von Otte einen Sieg benötigt, Lesser nur ein Remis. Da letzterer normalerweise bei dieser Turnierform schwungvoll auf Angriff spielt, war hier angesichts der Konstellation ein Rollentausch angesagt. Doch Lesser fand sich hervorragend in seine Rolle, verteidigte geschickt und sicherte sich so das „goldene“ Remis (5,5 Punkte insgesamt) und damit zum vierten Mal in seiner Meininger Turnierkarriere einen Pokal, davon bereits zum zweiten Mal Platz 1. Eine respektable Leistung. Von Otte konnte sich ebenfalls freuen, 5 Punkte und damit Platz 3 bedeuteten ebenfalls noch einen Pokal. Mit gutem Endspurt konnten sich noch Meyer (Vacha); Lehmann (Meiningen) und der seit einigen Jahren nicht mehr aktive Altmeister Klee (Bad Salzungen) auf jeweils fünf Punkte und ein gutes Endresultat steigern. Besonders erfreulich aus Meininger Sicht war auch das deutlich gestiegene spielerische Niveau der Nachwuchskräfte, die mit besonnenen strategischem Spiel so manchen ins Schwitzen und auch einige zu Fall brachten. Mit 4 Punkten und Platz 12 beschloss Sebastian Hocke das Turnier sogar schon in Sichtweite zur Spitze. Zu guter Letzt konnten sich die Sieger nicht nur über die Pokale, sondern auch über das ersehnte Siegerküsschen durch die neue Hütesholle Cornelia Hädicke freuen. Dass sich neben dem Turniergeschehen auch freundschaftliche Beziehungen ausbilden und vertieft werden, zeigt die Tatsache, dass von den Obertshäuser Gästen gleich fünf auch eine Übernachtung gebucht hatten und nach einer kurzen Stadtführung durch die Gastgeber noch einen gemütlichen gemeinsamen Abend auf dem Stadtfest verbrachten. Damit dürfte für das Folgeturnier in 2011 schon ein guter Grundstein gelegt sein..

Rangliste: Stand nach der 7. Runde

Fortschrittstabelle: Stand nach der 7. Runde (nach Rangliste)

Kreuztabelle im Schweizer-Systemnach der 7. Runde