20. Meininger Schnellschachturnier

Nunmehr schon zum 20. Mal konnten die Schachspieler des ESV Lok Gäste aus nah und fern zum Turnier um den Pokal des Bürgermeisters aufrufen. Wenn auch in 2019 nicht mit dem Rang der Thüringer Schnellschachmeisterschaft geadelt, konnten wieder 31 Teilnehmer aus 3 Bundesländern begrüßt werden. Weiterhin wurde noch das Turnier der Schachzwerge durchgeführt, hier konnten auch Kleinsten ihre ersten Turniererfahrungen sammeln. Entspannt im großen Saal des Restaurants „Bombay“ ging schließlich eine ganze Reihe ambitionierter Spieler das Vorhaben an, den Meininger Titelverteidiger und Favoriten Richard Scheftlein die Krone streitig zu machen. Die ersten beiden Runden gab sich auch keiner eine Blöße. Neben dem souveränen Start von Scheftlein konnten auch Minor (Eisenach), Geißhirt (Breitungen), Klinger (Schmalkalden), Meyer (Vacha), Wilhelm (Steinbach-Hallenberg) und erfreulicherweise auch Holland-Cunz (Meiningen) voll punkten. Ab der dritten Runde kam es zu den ersten direkten Duellen. Im Meininger Duell gewann Scheftlein mit Schwarz klar gegen Holland-Cunz, Klingler bezwang Geißhirt, Wilhelm unterlag Minor. Richtig spannend wurde es dann im Duell Scheftlein gegen Minor. Der Eisenacher, wie immer kompromisslos seine Chance suchend, spielte stark. Doch den besseren Plan hatte Scheftlein. Er gewann. Nunmehr gab es nur noch zwei Spieler mit weißer Weste, deshalb schien schon in Runde 5 eine Vorentscheidung fallen zu können. Duell Klingler gegen Scheftlein. Relativ schnell konnte der Meininger einen Bauern gewinnen. Die Tendenz schien klar. Doch Klingler agierte klug, tauschte gefährliche Figuren ab und gelangte schließlich zu einem seltenen, aber umso spannenderen Endspiel. Neben dem König hatten beide Parteien noch einen Turm aufzuweisen und Scheftlein besaß dann sogar zwei Mehrbauern. Allerdings auf den beiden äußersten Linien des Feldes, was gewisse theoretische Verteidigungschancen offen ließ. Und genau derartige Spiele zeigen letztendlich die feinen Leistungsunterschiede bei guten Spielern auf. Der Meininger zeigte seine ganze Klasse und löste diese schwierige Situation zu seinen Gunsten.

So kam es, dass in der Vorschlussrunde nur noch Geißhirt eine theoretische Chance besaß, Scheftlein vom Thron zu stoßen. Dafür musste er unbedingt gewinnen. Entsprechend dieser Vorgabe startete Geißhirt auch entsprechend aggressiv und griff an. Die folgerichtig einzugehenden Risiken erwiesen sich jedoch als gefundenes Fressen für Scheftlein, dem sich dabei sehr gute Kontergelegenheiten boten und die auch eiskalt genutzt wurden. Klarer Sieg und damit faktische Titelverteidigung für den Meininger, der damit alle direkten Kontrahenten besiegt hatte und so selbst bei Punktgleichheit nicht mehr einzuholen war. Üblicherweise kann von einer derartigen Konstellation gerne einmal der letzte Gegner des Turniersiegers profitieren und ein leichtes Remis abernten. Doch weit gefehlt. Scheftlein wollte dieses Mal alles. Und so wurde letztendlich auch noch der Vachaer Meier Bestandteil von Scheftleins Trophäenliste. 7 Siege aus 7 Partien. Der erste Durchmarsch in der 20-jährigen Turniergeschichte. Somit blieben für die Konkurrenten nur noch die Plätze. Zweiter wurde Minor mit sehr guten 6 Punkten, die in anderen Jahren locker zum Turniersieg gereicht hätten. Geißhirt sicherte sich den mit 5 Punkten den Bronzerang, knapp vor Holland-Cunz und Klinger (beide 4,5 Punkte und Geldpreisen).

Überraschenderweise ebenfalls 4,5 konnte am Ende Matthias Stepper aufweisen. Der Frankenheimer spielte das Turnier seines Lebens und konnte dabei einige Hochkaräter in die Schranken weisen. Lohn dafür war der Heldenpokal für die beste Performance im Turnier!

Mit dem Pokal des besten U18-Jugendlichen konnten sich die Gastgeber ein weiteres Mal freuen. Georg Lehmann hatte nach etwas unglücklichem Start mit großem Kampfgeist aufgeholt und sich den „Pott“ geholt. In der U14-Wertung ging es sogar noch spannender zu. Hier zeigte Pauline Gandera (Steinbach-Hallenberg) ihr Talent und Durchhaltevermögen. Mit stolzen 4 Punkten konnte sie so auch die Meininger Paul Grube und Gregor Göpfert distanzieren, denen nach starkem Beginn am Ende etwas die Luft ausging. Dafür gab es für die Gastgeber beim Nachwuchsturnier noch einmal große Freude. Anna Grube aus Meiningen siegte souverän. Mit 5 Punkten aus 6 Partien zeigte sie einen tollen Siegeswillen und konnte so verdient als erste in die Kiste mit den Naschereien greifen.

Damit konnte die neue charmante Hütes-Holle Isabel Günther, die die Siegerehrung zusammen mit Turnierleiter Lehmann vornahm, auch gleich einige Meininger näher kennenlernen. Und den Meiningern war es letztendlich auch nicht zu verdenken, dass sie nach dem Aufräumen in gemütlicher Runde im Biergarten des „Bombay“ noch mit einem Bier auf die gelungene Veranstaltung und das gute Abschneiden der Gastgeber anstießen.

Rangliste:  Stand nach der 7. Runde

Fortschrittstabelle:  Stand nach der 7. Runde (nach Rangliste)