22. Meininger Schnellschachturnier

Auch im Jahr 2021 konnte das Turnier nicht wie gewohnt parallel zum Hütesfest durchgeführt werden, da dieses auch in diesem Jahr Corona zum Opfer gefallen war. Doch aufgrund der niedrigen Infektionslage war es dank Hygienekonzept möglich, mit einem wieder größeren Teilnehmerfeld das Turnier durchzuführen. Trotz der stolzen Zahl von 56 Teilnehmern gelang es den Organisatoren im schönen Saal des Restaurants „Bombays“, zwischen den Tischen die Abstände zu gewährleisten.

Zum Favoritenkreis zählten neben dem demnächst in der 2. Bundesliga für den Erfurter SK startende Meininger Richard Scheftlein auch Frank Hermannsdörfer vom SV Liebschwitz, Mathias Philip (SSV Weimar), Dr. Patrick Rempel (SV Empor Erfurt) und Viatcheslav Minor (SV Eisenach). Doch auch Titelverteidiger Marco Geißhirt (Breitungen) war nicht gewillt, seinen Titel ohne Kampf herzugeben.

Ebenfalls sehr bemerkenswert: mit dem jüngstem Teilnehmer im Feld, Erik Heitmann aus Ilmenau (9 Jahre) und dem Nestor des Turniers, Herbert Langlotz aus Breitungen (88 Jahre) finden sich wie in vielen Schachturnieren gleich mehrere Generationen gleichzeitig in einem Feld. So etwas gibt es wohl nur beim Schach.

In den drei ersten Turnierrunden blieben Überraschungen weitgehend aus, typisch für die Turnierform im Schweizer System, in dem immer Spieler mit ähnlicher Punktzahl gegeneinander spielen, anfangs systembedingt mit recht großen Leistungsunterschieden.

In Runde 4 kam es dann zu zum ersten entscheidenden Duell. Die Sieger der beiden letzten Jahre, Scheftlein und Geißhirt trafen aufeinander. Dabei gelang es Scheftlein, mit sehr präzisem Spiel Geißhirts Angriff zu neutralisieren und dann das Endspiel zu gewinnen. Da auch Philipp und Hermannsdörfer gewannen, lagen diese drei Spieler verlustpunktfrei an der Spitze.

In Runde 5 gewann Philipp gegen Minor und nahm diesen damit aus dem Titelrennen. Parallel trennten sich in einer spannenden Partie Scheftlein und Hermanndörfer unentschieden, so dass Philipp zum alleinigen Spitzenreiter avancierte. Geißhirt zeigte sich gut erholt und konnte mit einem Sieg wieder zur Spitze aufschließen.

Im Gegensatz zum Vorjahr blieb auch nach der Vorschlussrunde noch alles offen. Philipp musste im Duell gegen Hermannsdörfer erstmals einen halben Punkt abgeben. Ebenso Scheftlein, der gegen den stark aufspielenden Arvid von Rahden aus der Meininger Partnerstadt Obertshausen nicht gewinnen konnte.

Die Finalrunde - Hochspannung pur. Im entscheidenden Duell Philipp gegen Scheftlein konnte ersterer dank des halben Punktes Vorsprung und dank des Anzugsvorteils mit den weißen Figuren einen soliden und sicheren Aufbau wählen. Für Scheftlein eine sehr schwere Aufgabe, sich hier Gewinnchancen zu erspielen. Tatsächlich gelang es Philipp, während der ganzen Partie die Balance zu halten und die Partie schließlich ins Remis zu führen. Ein würdiger Turniersieger! Ebenfalls sehr sehenswert die spannende Begegnung um die Plätze auf dem Podium. Der immer angriffslustige Geißhirt zeigte sich hier von seiner besten Seite und besiegte in sehenswerter Weise Hermannsdörfer. Somit erreichte er Punktgleichheit mit Philipp und sicherte sich den Titel des Vizemeisters vor Scheftlein. Von Rahden und Hermannsdörfer komplettierten die Preisränge.

Den Heldenpokal für die beste Performance im Turnier konnte sich mit Daniel Riedel aus Sonneberg mit sehr schönen drei Punkten sichern. Auch die Preise für die besten Nachwuchsspieler waren heiß umkämpft. Bei den Jugendlichen erreichte Moritz Gandera aus Steinbach-Hallenberg 5 sehr starke Punkte und landete somit fast in den Preisrängen. Bei den Kindern setzte sich souverän Gregor Göpfert vom gastgebenden ESV Lok Meiningen mit 3,5 Punkten durch. Besonders zu erwähnen ist auch die herausragende Leistung des 88-jährigen Langlotz, der mit 4 Punkten in der oberen Hälfte der Tabelle landen konnte und im Laufe des Tages gleich mehreren deutlich jüngeren Gegnern das Nachsehen gab.

Am Ende des Tages konnte sich Turnierleiter Lehmann bei allen Teilnehmern für die ausgezeichnete Disziplin bei der Einhaltung der Hygieneregeln und ebenso für die herausragende Fairness während des kompletten Turniers bedanken. So ist es auch in Zeiten der Pandemie möglich, mit solch einem stattlichen Feld eine derartige Veranstaltung durchführen zu können. 

Rangliste:  Stand nach der 7. Runde 

Fortschrittstabelle:  Stand nach der 7. Runde   (nach Rangliste)

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 7. Runde